Für gewöhnlich klammern sich Navis mit einem Saugnapfe an der Windschutzscheibe fest. Geht es nach Aiptek, hängen sich zukünftig kleinen Kameras ans Glas. Die sollen als sichtbare Blackbox aufzeichnen, was vor, während und nach einem Unfall passiert. Inklusive Tonaufnahme aus dem Innenraum wie „Heinz, pass auf!“
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„Car Camcorder X3“ nennt die Firma ihr 150-Euro-Produkt, von dem wir nicht wissen, welche Beweißkraft es von Gericht hat. Daten von Motor und Bremsen speichert das Gerät freilich nicht, in die Bordelektronik ist es nicht integriert. mehr »
Den ganzen Tag liefen wir durch die verschiedenen Hallen der Motor Show in Essen. Ich konnte die Autos schon nicht mehr auseinander halten, sah nur noch lächelnde Girlies in zu engen Kostümen, die neben den bunten Modellen posierten. „Hatten wir nicht schon alles gesehen, mehrfach sogar?“, fragte ich mich gerade, als wir an dem Stand der Dekra vorbei kamen. Ein Smart stand erhöht auf einer mysteriösen Maschine und obwohl ich wirklich keine Lust mehr hatte auch nur ein Foto zu knipsen, fragte ich das junge Mädchen am Stand, was es damit auf sich hatte. Sie sagte knapp: „Das ist ein Überschlagsimulator.“ Ich nickte anerkennend, schaute den Smart genau an und antwortete entschlossen: „Ich will das ausprobieren!“
Was soll man sagen, wenn die Polizei ankündigt, ihr bestes Stück nach zwei Jahren ins Museum zu fahren? Verbrecher der Welt, freut euch! Australiens Autobahnpolizei denkt anders: Sie protzt mit ihrem kängurustarken Falcon V8, dem schnellsten Ausi-Ford, der je gebaut wurde. Doch die Cops jagen mit dem Wagen nur selten Raser. Sie wollen vielmehr mit den Verkehrssündern Freundschaft schließen. Auf dem Parkplatz und später im Museum.
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„Es geht darum, mit Auto-Enthusiasten in Kontakt zu kommen und das gleiche Auto zu fahren, wie sie, oder das sie bewundern“, sagt Technikchef John Lipman.
Idiotensicher sollen die Toyotas der Zukunft sein. Für Idioten im Auto und auf der Straße. So kann man etwas überspitzt formulieren, warum die Japaner an diversen Anti-Ramm-Systemen arbeiten. Eines soll verhindern, dass Fahrer mit Rückwärts,- Vorwärtsgang und Bremse durcheinander kommen. Ein anderes System soll Autos vor Fußgängern bremsen lassen.
Laut US-Behörden ist eine wesentliche Unfallursache, dass Fahrer von Automatikwagen nach vorn schießen, nachdem sie hinten etwas gerammt haben. Das geht so: Statt D wie Drive wählt der Fahrer unbedacht R wie rückwärts. Das Auto setzt zurück, kollidiert mit etwas, der Fahrer reißt erschrocken den Wahlhebel vor, wobei er den Fuß auf dem Gas lässt. Und schon ist´s passiert.
Toyota hat ein System entwickelt, bei dem eine Abstandsmessung am Heck und gegebenenfalls eine Zwangsbremsung Crashs verhindern. Der Clou ist jedoch, dass der Motor den Dienst aufkündigt, sollte der Fahrer beim Wechseln von R auf D den Fuß auf dem Gas lassen.
In einem zweiten Szenario, in dem sich ein Toyota einem Fußgänger oder anderen Auto gefährlich nähert, soll das Auto ebenfalls selbst bremsen. Und zwar voll in die Eisen steigen. Autofahrer, so zeigt die Erfahrung, neigen dazu, zu zaghaft aufs Pedal zu stehen.
Toyota meint (selbstredend), ihr System sei anderen überlegen. Es funktioniere bei höheren Geschwindigkeiten und arbeite auf den Millimeter genau per Radar.
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„Bitte nicht überholen“, mahnt Clemens Belle. Trotzdem will mein Chef den Laster rammen, der entgegenkommt. Er lässt es bleiben, und holt es später nach. Jetzt fährt er brav durch die Stadt. Am linken Fahrbahnrand ist ein Unfall passiert, mein Chef guckt rüber – und fährt fast einen Fußgänger über den Haufen. Gaffer! Doch der Daimler haut die Bremsen rein. „Ohne Bremsassistent hätten sie ihn angefahren“, sagt Belle.
Auf einem Bildschirm beobachtet er meinen Chef, der in einer schwarzen S-Klasse sitzt und sich nicht von der Stelle bewegt. Denn der 500er steht in einem Fahrsimulator von Mercedes in Sindelfingen, die 360-Grad-Landschaft ist grobschlächtig und virtuell. 25 Millionen teuer ist der große, schwarze Topf auf Hydraulikstelzen. Und mein Chef bekommt kaum mit, wie ihm der Assi beim Bremsen hilft. Er kämpft gegen die Übelkeit an, die offenbar nicht simuliert ist. Zugleich hält er sein Handy übers Lenkrad und filmt, im Dienste der Leser.
Da nimmt ein virtueller Opel die Vorfahrt, Chef bremst zu zaghaft, das Auto hilft. Statt mit 51 km/h dockt er lediglich mit 11 km/h an. Belle freut sich, mein Chef wird übermüßig und rammt spaßeshalber parkende Auto. Der Simulator zuckt vor und zurück, legt sich zur Seite. Schwindelerregend. mehr »
Lechts und rings (sic!) kann man nicht verwechseln? Von wegen, kann man doch. Gaspedal und Bremse? Da liegen Leichtfertige selten aber immerhin zuweilen daneben. Insbesondere wenn sie Automatik fahren. Toyota will mit zwei Systemen „Parkplatzunfälle“ vermeiden, die anscheinend oft nach einer Pedalverwirrung passieren. „Drive-Start Control“ heißt das Helferlein.
Der Toyota soll nach Ingenieurswillen mitbekommen, wenn der Fahrer unbedacht von P auf R oder D schaltet und zugleich aufs Gas tritt. Beispielsweise weil er versehentlich rückwärts fuhr, etwas rammte und nun – übertrieben hastig – nach vorn davon schießt. Dann soll neuerdings der Motor die Gefolgschaft verweigern und ein Warnblitz zucken.
Assi, Assi, Assi – manch Professor wäre froh, hätte er so viele Assistenten wie der Fahrer einer neuen S-Klasse. Fürs Lenken, fürs Bremsen an der Kreuzung, fürs Spurhalten, Fernlicht ausschalten, Rehe beleuchten. Und wo bleibe ich, der Fahrer? kann man sich fragen. Natürlich sollen die Sensoren und Kameras für Sicherheit sorgen, trotzdem mal der Versuch zu quengeln. Weil das Auto alles macht. Ohne mich.
Ist das die Zukunft? Man steigt ins Auto und sagt: „Siri… Entschuldigung… Mercedi, fahre mich nach München!“ Müsste doch einfach sein, insbesondere in Stuttgart, wo man lediglich auf die A8 einbiegen müsse. „Das gibt es schon. Das nennt sich Zug“, sagt Jochen Hermann, der kein Eisenbahner ist, sondern Benz-Fahrassistenzsystemchef. Der Herr über die Assis.
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Beltbag. Das Wort schiebt man genüsslich im Mund hin und her. Beltbag. Klingt gut. Nie gehört? Wie auch, den gibt es erst ab dem Frühjahr. Der Sicherheitsgurt-Airbag soll dann in der kommenden S-Klasse die Passagiere auf der Rückbank schützen. Wie seine großen Brüder für Fahrer und Beifahrer. Insgesamt will Mercedes etwas für das Wohlbefinden seiner Zweitreihen-Premiumkunden tun.
Bei einem Unfall bläst ein Gas den Beltbag auf. Aus dem soften Gurt wird eine unterarmdicke Wurst. „Die Kraft wird im Brustbereich besser verteilt“, sagt Entwickler Christian Burczyk. Bequem sei der Gurt zudem, selbstredend in der schlanken Form, unfallfrei. mehr »
Jeder dritte Pilot in Europa ist schon einmal ohne Absprache mit seinem Copiloten während eines Fluges eingeschlafen. Das ergibt sich aus einer Studie der European Cockpit Association (ECA), die „Bild am Sonntag“ vorliegt und die die Ergebnisse von Befragungen von 6.000 Piloten aus ganz Europa zusammenfasst. mehr »
Bei Lichte betrachtet soll Mercedes neue S-Klasse ein Klassenkämpfer sein. „Sie erfüllt eine soziale Funktion“, sagt Jens Mertens. Wie das? Weil das teure Auto so raffiniert ist, die Insassen billigerer Autos nicht zu blenden. Die Technik heißt freilich nicht Soziallicht oder so, sondern „blendfreies Dauerfernlicht“, und Mertens ist einer von Daimlers ungezählten Lichtexperten. Tiere der Nacht und schlafwandlerische Fußgänger taucht das Auto ebenso sozial- wie tierschutzfreundlich in schützendes Licht.
Im Fahrsimulator wird’s deutlich. Mit Fernlicht gleitet man über die Landstraße einer Phantasielandschaft, es kommt Gegenverkehr, und der Daimler vollführt eine kleine Lightshow. Richtung Gegenfahrbahn verblasst das Licht, Richtung Fahrbahnrand bleibt es hell wie Fernlicht eben hell ist. Der Trick funktioniert auch, wenn vor einem ein Auto schleicht.
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„Den habe ich übersehen!“ Ein Crash an der Kreuzung. Der Verursacher stammelt: „Einfach übersehen.“ Ein Pech, dass auch sein Auto nicht wahrgenommen hat, dass die Kreuzung nicht frei war. Warum eigentlich? Weil Autos dümmer sind als sie sein müssten. Forscher in Ann Arbor testen derzeit, wie Autos auf schlau getrimmt werden können, indem sie einander erkennen.
„Es kann sehen, wir nicht“, umreißt Experte Farid Ahmed-Zaid die Idee, in Autos Computer einzubauen, die zehn Mal in der Sekunden Geschwindigkeit, Richtung, Bremsverhalten etc. ermitteln und an die Gemeinschaft der Verkehrsteilnehmer versenden. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt, so die Grundidee. mehr »
Wer kann das? Suchen und finden, Wege planen, Filmchen zeigen, Mails verschicken, telefonieren. Klar, Googel. Auto fahren? Kann Googel auch. Zumindest macht die Firma gerade den Führerschein. Weil Googel weder Hand noch Fuß hat, entwickeln die Kalifornier ein System fürs freihändige Fahren. Offenbar sind sie dabei schon bis auf US-Highway 101 gekommen.
Im Silicon Valley schwimmen umgebaute Lexus RX 450h im Verkehr mit, gleitet durch Kurven, wechseln die Spuren um Laser zu überholen, bremsen wenn nötig. Währenddessen bohrt der Fahrer in der Nase oder mampft eine Frühstückstulle. mehr »