Den ganzen Tag liefen wir durch die verschiedenen Hallen der Motor Show in Essen. Ich konnte die Autos schon nicht mehr auseinander halten, sah nur noch lächelnde Girlies in zu engen Kostümen, die neben den bunten Modellen posierten. „Hatten wir nicht schon alles gesehen, mehrfach sogar?“, fragte ich mich gerade, als wir an dem Stand der Dekra vorbei kamen. Ein Smart stand erhöht auf einer mysteriösen Maschine und obwohl ich wirklich keine Lust mehr hatte auch nur ein Foto zu knipsen, fragte ich das junge Mädchen am Stand, was es damit auf sich hatte. Sie sagte knapp: „Das ist ein Überschlagsimulator.“ Ich nickte anerkennend, schaute den Smart genau an und antwortete entschlossen: „Ich will das ausprobieren!“
So setzte ich mich auf den Beifahrersitz und schnallte mich an. Die blonde Dame erklärte mir kurz wie ich mich Verhalten muss, wenn das Auto auf dem Kopf steht: Mit dem rechten Arm an der Decke abstützen und mit der anderen den Gurt lösen. „Kein Problem, ganz easy“, dachte ich, als sich das Auto langsam anfing zu drehen. 180 Grad später stieg mir das Blut in den Kopf und pochte heftig gegen meine Stirn. Einige Sekunden hing ich hilflos in dem Gurt erinnerte, bis ich mich an die Anweisungen des Dekra-Mädchens erinnerte. Mein Arm stemmte sich gegen die Decke, der rechte Fuß gegen den Türrahmen und die andere Hand tastete nach dem Abschnall-Knopf. Doch so fest ich auch drückte, er öffnete sich nicht. Keine Chance – der Gurt war zu angespannt.
Schließlich befreite mich die Frau, mit einem einzigen Handgriff. Der Gurt lockerte sich plötzlich, ich fiel hinunter und stieß mir den Kopf an. Mir war etwas schwindelig, als ich aus dem Smart kletterte. Ich schwor mir, gleich am nächsten Tag einen Gurtschneider zu kaufen – wenn ich nach einem Unfall Kopfüber im Auto hängen würde könnte ich mich sonst nicht selbst retten.
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