„Den habe ich übersehen!“ Ein Crash an der Kreuzung. Der Verursacher stammelt: „Einfach übersehen.“ Ein Pech, dass auch sein Auto nicht wahrgenommen hat, dass die Kreuzung nicht frei war. Warum eigentlich? Weil Autos dümmer sind als sie sein müssten. Forscher in Ann Arbor testen derzeit, wie Autos auf schlau getrimmt werden können, indem sie einander erkennen.
„Es kann sehen, wir nicht“, umreißt Experte Farid Ahmed-Zaid die Idee, in Autos Computer einzubauen, die zehn Mal in der Sekunden Geschwindigkeit, Richtung, Bremsverhalten etc. ermitteln und an die Gemeinschaft der Verkehrsteilnehmer versenden. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt, so die Grundidee.
In Ann Arbor, Sitz der Uni of Michigan, läuft derzeit ein Feldversuch mit 2800 Autos, Bussen, Lastern, die in unterschiedlichem Maße vollgestopft sind mit der neuen Anti-Crash-Technik. Bis August soll ermittelt werden, ob Häuser und Bäume die Kommunikation der Autos stören, ob das System funktioniert und ob sich Verkehrsteilnehmer damit steuern lassen. Bei ersten Tests im Labormaßstab sagten 89 Prozent der 688 Testpersonen: Will ich haben! Halt ich mich dran!
Unfälle an Kreuzungen und Einmündungen soll das Antikollisionssystem verhindern, die Todesrate dort gar um 80 Prozent senken, erwartet die US-Sicherheitsbehörde NHTSA.
8 Autokonzerne haben sich zusammengeschlossen, um das System voran zu bringen und einen Standard zu finden. Schließlich soll nicht nur Ford einen Ford erkennen, sondern auch einen Mercedes, GM, Toyota, Honda, Nissan, Hyundai und VW.