Münchhausen hatte ein Problem: eine gute Idee mit dem Am-eigenen-Zopf-aus-dem-Sumpf-ziehen, aber keinen Business-Plan. Bei Peter Harrison ist das anders. Der Brite verspricht, Treibstoff aus Wasser und Luft herzustellen. Das ist die Idee. „Wir sind seriöse Wissenschaftler, Ingenieure und Wirtschaftsleute.“ Das ist sein Garant für einen Businesserfolg. Warum muss er das versichern? Weil es leicht ist zu nörgeln, sein Trick sei zu schön, um wahr zu sein.
Das Verfahren hat mit simpler Elektrolyse zu tun, mit der Aufspaltung von Wasser. (Wie das geht, versteht sich von selbst, wir wollen unsere Leser nicht unterschätzen.) Jedenfalls rinnt jeden Tag ein Liter Kunstsprit aus der Demonstrationsanlage der Firma Air Fuel Synthesis (AFS). mehr »
Nicht jedes Bundesland hat ein Schaufenster und manchmal teilen sich zwei Staaten solch ein Guckloch. Quasi hinter dem Glas fahren flink Elektroautos herum, zumindest wollen die Macher herausfinden, wie das klappen könnte. Die erste Lehre: Es gibt viele Ideen, Stellschrauben, Potentiale, Wege, Gedanken, Möglichkeiten, Man-sollte-mals und Wir-könnten-dochs.
Die Niedersachsen setzen gleich 60 Kommunen unter Strom. Von Hannover, Braunschweig, Göttingen, Wolfsburg bis zu kleinen Käffern. Schaufenster-Sprecher Gerold Leppa erzählt von einer Ladesäule vor jedem Rathaus, von – zugegebenermaßen wenigen – E-Autos im Fuhrpark einiger Städte und von „frei parken“ für Kraftwagen mit Stecker. mehr »
Fans von Schnulzen ahnten es längst: Diese Liebe ist unausweichlich. Das Bezirpen, Umgarnen, sich Zieren und Locken musste dazu führen, dass sich die beiden jetzt in den Armen liegen. Hybrid-Prius und Sunshine-Kalifornien. Der erste Zungenkuss nach innigem Geknutsche: Der Japaner ist das meistgekaufte Auto im US-Staat.
46.380 Mal hat es zwischen einem Kalifornier und einem Mitglied der vierköpfigen Toyota-Familie gefunkt, in den ersten neu Monaten (Augenzwinker). Vergangnes Jahr hatten die Westküstler noch drei anderen Autos den Vorzug gegeben. mehr »
Straßen sind so dämlich. Sie lassen es zu, dass ihr Gesicht durch Schlaglöcher verunstaltet wird. Sie lassen sich von Eis überziehen und schicken Autos in den Graben. Dabei könnten sie so schlau sein. Stichwort Smart Highways. Die laden Elektroautos während der Fahrt, warnen vor Glätte und leuchten magisch.
Hokuspokus? Von wegen! In Holland wird 2013 der erste Straßenabschnitt auf schlau getrimmt. Wie weit das getrieben wird, ist unklar. Bekommt die Strecke nur eine „Induction Priority Lane“, auf der Elektroautos selbst während rasender Fahrt geladen werden (wie E-Loks übrigens seit Jahrzehnten per Oberleitung). mehr »
Wie jetzt? Schnell einen Ferrari kaufen oder gleich vergessen? „Was bringt ein Ferrari, wenn es kein Öl mehr gibt“, sagt Andreas Pfeiffer und rät vom Kauf ab. „Wenn, dann jetzt“, hält Prof. Hans-Christian Reuss dagegen, noch gebe es ja Öl. Dabei sind beiden Rennwagen egal. Sie wollen Elektroautos puschen, wobei Pfeiffer euphorisch ist, Reuss skeptischer.
Pfeiffer, den man getrost E-Lobbyist von Hubject nennen kann, will Spaß beim elektrischen Fahren haben, weil man die Zukunft sauberer gestaltet. Er glaubt, dass es viele, viele Kleinwagen mit Stecker geben wird und die Anzeige einem auf den Meter genau vorausberechnet, wie weit man kommen wird. mehr »
„… make it a better place“, Michael Jackson selig sang das nur, Amit Yudan geht es aktiv an. Zumindest behauptet er das und benennt seine Firma gleich so: „better place“. Die Geschäftsidee dahin ist brillant, auch wenn sie nur einen kleinen Ausschnitt der Welt betrifft: Seine Firma wechselt die Batterien von Elektrofahrzeugen aus, wie zu Postkutschenzeiten an Stopps Pferde gewechselt wurden. Stromversorgung in Drive-in-Manier.
„Drive, switch, go“, so einfach soll gehen. Dazu wieselflink, schneller als die Betankung eines Benziners. “Der Fahrer muss nicht einmal aussteigen“, sagt Yudan. Man holpert in die Station, ein Roboter tauscht die leere gegen eine geladene Batterie, und weiter geht die Reise. mehr »
Die Typen sind schräg, ihrer Frisuren eine Mischung aus „in-die-Steckdose-gefasst“ und „gerade-erst-aufgestanden“. Und ausgerechnet diese beiden Gestalten wollen uns erklären, wie Elektrofahrer beim Tanken freundlich und nett sein können? Ford lässt sie jedenfalls in einem kleinen Video manche Benimmregel erklären, die auch auf Grafikkärtchen vorliegen– für den Fall, dass man den Witzbolden nicht glaubt.
Bei Rat eins geht es um Sicherheit an der Steckdose: Ladekabel so verlegen, dass niemand stolpert. Gut, verstanden. Dann geht es um Nettigkeit: Nicht auf einem Lade-Parkplatz parken, wenn man nicht laden muss. Auch gut. Einem reinen Elektro den Vortritt lassen, wenn man selbst Hybrid fährt. Einsehbar. Einem Freund Geld geben, wenn man an dessen Stecker lädt. Warum sagt mir Ford das? mehr »
„System“ klingt gut, irgendwie nach „Projekt“. Kann Alles sein. „Fraunhofer Systemforschung Elektromobilität“ hat zumindest zwei konkrete Hinweiße. Fraunhofer, das sind Forscher. Und E-Mobilität wollen sie puschen. Indem sie sich quasi mit allem befassen, was hemmt oder verlockt. 33 Institute sind dabei, am System zu knobeln.
Wie steht es um die Sicherheit bei Crashs? Wie kann man das Laden abrechnen? Wie Tanknetze betreiben? Wie E-Autos raffiniert antreiben? Wie Energie speichern? Rüdiger Heim weiß eine Menge Themen, an denen seine Kollegen arbeiten. Er selbst sitzt im IBF in Darmstadt und sagt: „Wir müssen Begeisterung wecken.“ Trotz hohem Kaufpreis.
____________________________
Foto-Galerie: Fraunhofer Systemforschung Elektromobilität bei der eCar-Messe: Weit mehr als nur ein Auto… Ein System
[shared_nggallery id=177 count=15 width=110 height=110 url=http://photos.techfieber.de]
____________________________
Durch so etwas Tolles wie den Radnabenmotor, der Autos auf bis zu Tempo 150 beschleunigt? Den hat das Institut namens IFAM entwickelt. Durch kostenlose Parkplätze? Durch besseres Carsharing? mehr »
Als erstes müssen wir vom Wein reden. Dann vom Wasser. Der Elektromobilität soll die Zukunft gehören. Bis 2020 sollen 1 Million Elektroautos auf unseren Straßen rollen. Das ist der Wein. Und das Wasser: Die Zahlen zeugen weder von Zukunft noch von der Million. „Ich teile den Optimismus nicht“, sagt Enno Fuchs, ein Ober-Stromer von Opel über Kollegen mit glänzenden Augen.
Tatsächlich sind Fuchs Zahlen ernüchternd. 2010 wurden in Europa 3226 Elektroautos verkauft, 2011 waren es 14.864, dieses Jahr werden es 30.000 sein. 0,1 Prozent aller Neuwagen. Aber: „Der Markt wird signifikant wachsen“, sagt der e-mobility launch Director. Die plus 100 Prozent pro Jahre werden allerdings dadurch geschafft, weil es wenige Fahrzeuge sind.
Nur mal so ein Vergleich: Man wohnt in Aachen und telefoniert mit dem Handy. Mal quatsch man in Deutschland, mal lädt man in Belgien Daten runter, mal schickt man aus Holland ein Foto. Wie bezahlt man? Zumeist per Roaming, (wobei hier unbeachtet bleiben soll, dass das ins Geld gehen kann). So ähnlich soll es zukünftig beim Strom-Tanken zugehen. Zumindest wünscht sich das Andreas Pfeiffer. Egal bei welchem Stromkonzern man zapft, alles soll auf eine Rechnung.
„Der Kunde will es einfach haben“, sagt der Pfeiffer mit drei F, der sich bei Hubject den Kopf darüber zerbricht, wie Elektromobilität im Alltag funktionieren soll. Netzwerk ist sein Lieblingswort. Der Automobilist, der Tankstellenbetreiber, der Stromkonzern, sie alle müssen ELektro-Fans sein. Europaweit am besten.
Wer es in aller Öffentlichkeit machen will, muss auf Einiges gefasst sein. Die Partnerwahl gestaltet sich schwierig. Es gibt einfach zu wenige Ladesäulen. Im Autoland Deutschland sind nicht mehr als 1370 von ihnen versteckt, 500 davon auf Firmengeländen, beklagt RWE-Vertriebsmann Marcus Groll. Ein Elektromobilitäts-Staat ist damit nicht zu machen.
Im Durchschnitt wird in aller Öffentlichkeit für 60 Kilometer Strom getankt, für bis zu zwei Stunden werden die Autos dazu ans Netz gehängt. Zwischenladungen geschehen am Straßerand, Vollladungen in der heimischen Garage, so die Erkenntnis, wobei Groll von der Effizienz GmbH Daten übers Privatladen geheim hält. mehr »
„Ein rotes Auto!“ „Ein blaues!“ Kinder schaffen es spielend, Autos zu zählen. Denn zählen ist nicht schwierig, wenn man es einmal gelernt hat. Zumal man Auto nicht übersehen kann. Es sei denn, man baut welche. GM soll sich nämlich verzählt haben, wie viele der Elektroautos Chevrolet Volt unters Volk gebracht wurden. Schummeln bei den Verkaufszahlen, wirft das US-Magazin Forbes dem Konzern vor, als ginge es zu wie beim Fischverkäufer in Hamburg: Einen Aal obendrauf.
Demnach hat Forbes im August nicht 2831 Volt verkauft, sondern nur 850. Da muss sich jemand mächtig verzählt haben. Auf der Auto- oder der Papierseite. Forbes rechnet so vor: Zweidrittel der angeblich verkauften Autos seine lediglich geleast. Um Kunden die Autos schmackhaft zu machen, sei die Rate von 250 $ im Monat auf 199$ gesenkt worden. Volt zum Schnäppchen. mehr »