[Green Motor] Opel bei der eCarTec-Messe: Erst mickrig klein, und soll doch ein Großer sein

eCarTec Enno Fuchs Opel

Als erstes müssen wir vom Wein reden. Dann vom Wasser. Der Elektromobilität soll die Zukunft gehören. Bis 2020 sollen 1 Million Elektroautos auf unseren Straßen rollen. Das ist der Wein. Und das Wasser: Die Zahlen zeugen weder von Zukunft noch von der Million. „Ich teile den Optimismus nicht“, sagt Enno Fuchs, ein Ober-Stromer von Opel über Kollegen mit glänzenden Augen.

Tatsächlich sind Fuchs Zahlen ernüchternd. 2010 wurden in Europa 3226 Elektroautos verkauft, 2011 waren es 14.864, dieses Jahr werden es 30.000 sein. 0,1 Prozent aller Neuwagen. Aber: „Der Markt wird signifikant wachsen“, sagt der e-mobility launch Director. Die plus 100 Prozent pro Jahre werden allerdings dadurch geschafft, weil es wenige Fahrzeuge sind.

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Deutschland ist nicht Elektroland Nummer eins. Das ist Frankreich, gefolgt von den Niederlanden, Norwegen. Für den Opel-Mann liegt das an der staatlichen Förderung. In Holland zahlt der Staat dem Kunden Geld, erlässt Steuern, reserviert Parkplätze. Der Erfolg: +620% E-Autos. In Deutschland sind es +35%.

Bei den Ladetanken ein ähnliches Bild: 2000 öffentliche in Holland, was einer Zapfsäule auf 17 Quadratkilometern entspricht. In Deutschland ist es eine auf 375 km3, insgesamt 935. „Man fühlt sich 150 Jahre zurück versetzt, als Berta Benz Benzin in der Apotheke kaufen musste“. Strom ist schwierig zu beschaffen.

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„In Holland gibt es eine Service-Hotline, in Deutschland heißt es: Hilf dir selbst“, sagt Fuchs. Wäre der Einzug des Elektroautos ein Marathon, wäre man bei Kilometer 4 angelangt. Doch Elektro sei bei Opel „gut fürs Image“, und das ist ja deutlich angekratzt.

Foto: Opel-Manager Enno Fuchs bei der eCarTec-Elektro-Auto-Messe in München / MomentiMedia/MotorBlog.com

Posted on Okt. 24, 2012 in Green, MotorBlog News

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