Der marode amerikanische Autobauer Chrysler meldet Insolvenz an – Auto-Besitzer müssen sich vorerst scheinbar aber keine Sorgen machen, erklärt der Rechtsexperte Volker Lempp vom Auto Club Europa (ACE) erklärt.
Der Chef des Autozulieferers Magna hat erstmals detailliert zu seinen Plänen in Sachen Opel Wort zu Wort gemeldet. Das Überleben seines Großkunden Opel ist ihm mehrere Milliarden Euro wert. Jedoch: eine Jobgarantie will er nicht geben. Nun läuft den Bietern die Zeit davon. Unter dem Strich läuft das Magna-Engagement wohl darauf hinaus, dass man Opel unterstützen wird, aber keine direkte Beteiligung möchte.
Alles Hoffen nutzte nichts: Die Verhandlungen mit Investoren und damit auch die letzten Hoffnungen auf eine Rettung des US-Autobauers Chryslker sind geplatzt. Laut dem Weißem Haus meldet der Auto-Riese Insolvenz.
CNN reports: Obama administration official: Chrysler will file for bankruptcy now that negotiations with creditors have collapsed, CNN reports
Es kommt immer schlimmer für den Luxus-Karossen-Bauer aus Schwaben: Das Ergebnis ist noch schlechter als erwartet. Die Daimler AG muss im ersten Quartal 2009 einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro verzeichnen, der Umsatz ist um gut ein Viertel geschrumpft. Der Absatz brach um 34 Prozent auf nur noch 332.300 verkaufte Pkw und Nutzfahrzeuge zusammen.
Entsprechend rutscht die Aktie des Mercedes-Herstellers massiv ab. Nun muss drastisch gespart werden.
General Motors zieht den Stecker: Der finanziell notleidende US-Autokonzern GM aus Detroit will sich künftig auf nur vier Marken fokussieren – im Zuge dessen wird die 80 Jahre alte Marke Pontiac eingestellt. Und auch die GM-Marken Hummer, Saab und Saturn stehen auf der Kippe.
Es musste so kommen: Auch der erfolgsverwöhnte Ingolstädter Autohersteller Audi wird von der Krise erfasst und muss bei einem rückläufigen Absatz einen Gewinneinbruch verbuchen. Das operative Ergebnis sackte im ersten Quartal 2009 auf 363 Millionen Euro ab, was einem Minus von fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Damit ist DC – sprich DaimlerChrysler – wohl endgültig Geschichte. Der Stuttgarter Autobauer gibt die verbliebenen 19,9 Prozent von Chrysler ab, die er noch an der einstigen Tochter hält. In der Nacht zum Dienstag gab der Mercedes-Hersteller die Einigung mit allen US-Partnern – inesbesondere dem Investor Cerberus - bekannt.
Die Schwaben hatten monatelang händeringend einen Käufer für den Anteil am angeschlagenen US-Hersteller gesucht, jetzt gehen die Aktien an Cerberus. Und Daimler verzichtet auch auf die Rückzahlung von Krediten durch die Ex-Tochter – und stockt die Chrysler-Pensionskasse auf.
Rundum wird die Aktion wird das Daimler-Quartalsergebnis um 700 Millionen Dollar nach unten ziehen.
Wie sagt man so schön: „Hustet der Daimler, hat das ganze Ländle Grippe“. Nun scheint die Krise in Baden-Würrtemberg angekommen zu sein: Denn Daimler erwägt eine Verkürzung der Wochenarbeitszeiten und damit Lohnkürzungen für 73.000 Mitarbeiter.
Damit stehen der Belegschaft in Stuttgart und Umgebung herbe Einschnitte bevor – könnten die Daimler-Gehälter (der weltweit insgesamt 141.000 Mitarbeiter) infolgedessen doch um bis zu neun Prozent schrumpfen.
Für den morgigen Dienstag hat Daimler eine Pressekonferenz aberaumt.
Grüne Auto-Werbung: Volkswagen geht für seine Bluemotion-Modelle in die Offensive: Die Spritspar-Varianten von Baureihen wie VW Passat und VW Golf bewerben die Wolfsburger mit einer großangelegten Kampagne in deutschen Zeitschriften und Tageszeitungen. Wie bereits in der Vergangenheit betonen die Motive den „positiven Umwelteffekt“ der sauberen Bluemotion-Modelle – und zugleich die ökonomnischen Vorteile des niedrigen Treibstoffverbrauchs
Not macht erfinderisch: Die Anleihe-Investoren sollen einem Rettungspaket zustimmen, das ihnen nur wenig übrig lässt und die Mehrheit dem Staat überträgt.
Zudem will die angeschlagene Opel-Mutter 20.000 Stellen streichen und sich auf vier Marken zu konzentrieren. Außerdem bittet der Konzern indirekt um seine eigene Verstaatlichung.
Die GM-Aktie macht einen Riesensatz nach oben.
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Laut FTD soll die deutsche Politik bei der Suche nach einem Investor für Opel einen Einstieg des Autozulieferers Magna favorisieren – zumindest Teile der SPD und Teile der Union. Nach FTD-Informationen hat sich SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier in die Gespräche eingeschaltet.
Die amerikanische Motorradfirma Harley-Davidson wechselt ihre komplette Konzernführung aus, da man bislang keine Antworten auf die Probleme des Kult-Unternehmens hatte. Ausgerechnet ein Mann knapp vor der Pensionsgrenze soll es nun richten.
Selbst Harley-Davidson Kunden lassen sich nicht mehr locken: Die Rezession hat das Geschäft mit der legendären Motorrad-Marke zuletzt kräftig abgebremst. Wie die US-Kult-Firma vergangene Woche mitteilte, brach der Nettogewinn im ersten Quartal um 37 Prozent auf 117,3 Millionen Dollar ein. Der Absatz der Motorräder ging weltweit um zwölf Prozent zurück, in Kanada sogar um mehr als 17 Prozent. Der Umsatz blieb mit 1,29 Milliarden Dollar um etwa ein Prozent unter dem Vorjahr.
Harley hält dennoch an der angepeilten Auslieferung von 264.000 bis 273.000 Maschinen in diesem Jahr fest. Der Rückgang in den USA habe sich in dem Quartal verlangsamt, davon lasse man sich zumindest etwas ermutigen, erklärte die Firma. Für den Gewinn-Rückgang machte sie vor allem Restrukturierungskosten und eine neue Steuergesetzgebung im Heimat-Bundesstaat Wisconsin verantwortlich.
Das Unternehmen will nun seinen Sparkurs fortsetzen und in den kommenden beiden Jahren 300 bis 400 weitere Stellen in der Produktion streichen. Harley Davidson hat bereits ein Fünftel seiner Arbeitsplätze abgebaut und mehrere Standorte geschlossen.