Im Kampf gegen überzogene Spritpreiserhöhungen sieht der oberste deutsche Wettbewerbshüter Andreas Mundt wenig geeignete Mittel. „Den Stein der Weisen hat noch keiner gefunden“, sagte der Präsident des Bundeskartellamtes dem Berliner „Tagesspiegel“ (Montagausgabe).
Die Branche koordiniere sich offenbar über stillschweigende Übereinkünfte, nicht über verbotene Absprachen. Gesetzliche Eingriffe beurteilt Mundt skeptisch. „In Österreich dürfen die Konzerne laut Gesetz die Preise nur einmal am Tag erhöhen. Es ist umstritten, ob das in der Praxis etwas bringt“, sagte Mundt. mehr »
Die hohen Kraftstoffpreise sind aus Sicht des Bundeskartellamts Ausdruck eines „wettbewerbslosen Oligopols“ in Deutschland. Die fünf großen Tankstellenketten beherrschten den Markt, sagte Behördenchef Andreas Mundt am Dienstag in Berlin. „Man müsste über Maßnahmen nachdenken, um in dieses in sich ruhende Oligopol ein bisschen Unruhe hineinzubringen.“
Die Mittel der Wettbewerbshüter reichten dafür nicht. Mundt warf Aral/BP, Jet, Esso und TOTAL vor, freien Tankstellen Kraftstoff zu teuer zu verkaufen und so die Konkurrenz zu schwächen. mehr »
In der Debatte um den umstrittenen Biosprit E10 hat der Mineralölkonzern BP Europa gedroht, die Autofahrer zur Kasse zu bitten. Hintergrund seien Strafen, die den Konzernen womöglich bevorstehen, falls sie ihre vorgeschriebenen Quoten an Biokraftstoffen nicht erreichen, erläuterte der Chef der Aral-Mutter BP Europa, Uwe Franke, den Zeitungen der Essener „WAZ“-Gruppe (Freitag). „Die Kosten für die Nichterfüllung der Quote dürften vermutlich für die Branche zwischen 300 bis 400 Millionen Euro liegen“, sagte Franke. Am Ende werde den Unternehmen nichts anderes übrig bleiben, als die Kosten an die Kunden weiterzugeben. mehr »
Die Spritpreise sind auch dank fallender Ölpreise erstmals seit Ende Februar laut ADAC wieder unter die Marke von 1,50 Euro je Liter gerutscht. Nach Berechnungen des Autoclubs bezahlen Autofahrer im bundesweiten Durchschnitt für einen Liter Super E10 derzeit 1,496 Euro, 1,1 Cent weniger als noch vor einer Woche, wie der ADAC am Mittwoch in München mitteilte. Etwas billiger wurde auch Diesel, der Preis für einen Liter sank leicht um 0,2 Cent auf 1,380 Euro mehr »
Wer zum nahe gelegenen Bäcker das Auto nimmt, zahlt dafür den Gegenwert von acht Brötchen. Das hat die Kampagne «Für mich. Für Dich. Fürs Klima» errechnet. Die Kampagne wird unterstützt von dem Verbraucherzentrale Bundesverband, den Verbraucherzentralen der Länder und weiterer Verbraucherorganisationen. Zugrunde liegt der Berechnung, auf die die Verbraucherzentrale Hamburg aufmerksam macht, eine Entfernung von zwei Kilometern. mehr »
Der BP-Konzern <BP..ISE> <BPE5.FSE> muss trotz des Embargos des UN-Sicherheitsrats und der EU die Tamoil-Tankstellen in Deutschland mit Benzin und Diesel beliefern. Das entschied das Hanseatische Oberlandesgericht (OLG) am Freitag in Hamburg. Tamoil gehört über ein Beteiligungsgeflecht der staatlichen Ölgesellschaft Libyens, die wiederum von Muammar al Gaddafi kontrolliert wird. Beide stehen unter dem Embargo und dürfen weder mittelbar noch unmittelbar Gelder oder wirtschaftliche Ressourcen erhalten. BP <BP..ISE> <BPE5.FSE> hatte daraufhin die Geschäftsbeziehungen zu Tamoil eingestellt.
Zu Unrecht, befand das Gericht: BP müsse seine Lieferverträge gegenüber Tamoil erfüllen. Tamoil leite seine Gewinne aus den Tankstellen nicht nach Libyen weiter und müsste den Betrieb einstellen, wenn es nicht beliefert werde.
Der Energiekonzern ExxonMobil hat im vergangenen Jahr in Deutschland 474 Millionen Euro vor Steuern und Zinsen (EBIT) verdient und damit 34 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Das geht aus einem Unternehmensbericht hervor, den ExxonMobil Central Europe am Donnerstag in Hamburg veröffentlichte. Der Umsatz erhöhte sich dagegen nur geringfügig von 10,7 auf 10,8 Milliarden Euro. Das Tochterunternehmen des US-amerikanischen ExxonMobil-Konzerns investierte in Deutschland 196 Millionen Euro, nach 185 Millionen Euro im Jahr davor. „Die meisten dieser Investitionen entfallen auf Projekte zur Versorgung Deutschlands mit heimischer Energie“, sagte Vorstandschef Gernot Kalkoffen. mehr »
Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern liegt der Dieselpreis in Deutschland eher im Mittelfeld. Ein Liter Diesel kostet hierzulande durchschnittlich 1,39 Euro, 8 Cent mehr als der europäische Schnitt von 1,31 Euro.
Am teuersten ist der Selbstzünder-Kraftstoff in Norwegen: 1,74 Euro werden hier für einen Liter fällig. Beim Schlusslicht Weißrussland sind es dagegen nur 59 Cent. Darauf weist der Auto Club Europa (ACE) hin.
Die Fahrt über die Grenze lohnt sich für Autofahrer oft nicht: In vielen Nachbarländern wie Frankreich, Tschechien oder der Schweiz kostet Diesel zwischen 2 und 5 Cent mehr. In Österreich und Polen ist er dagegen mit 1,36 und 1,24 Euro pro Liter etwas günstiger. Insgesamt hat der ACE die Kraftstoffpreise in 38 europäischen Ländern verglichen.
BlueMotion, Blue Efficiency, DRIVe, Green Line, Airdream – Autos, die die Hersteller für besonders umweltfreundlich halten, bekommen Ökolabels verpasst. Die Modelle zügeln tatsächlich ihren Spritdurst. Doch der Aufpreis lohnen nicht immer.
«Mit sechseinhalb Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr wird vom Verkehr etwas mehr als ein Fünftel der weltweiten Gesamtmenge von über 31 Milliarden Tonnen ausgestoßen. Ein Fakt, vor dem kein Automobilhersteller die Augen verschließen kann.» Diesen Satz formulierte nicht etwa ein Umweltverband, sondern der Autobauer Daimler. Deshalb bemühe man sich in Stuttgart darum, «Mobilität heute und in Zukunft so nachhaltig wie möglich zu machen». BlueEfficiency nennt Daimler seine Strategie zur Verbrauchsoptimierung. mehr »
Als Konsequenz aus der Tankstellen-Studie des Bundeskartellamtes hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) vorgeschlagen, die bisherige Preispolitik der Ölmultis bei Benzin und Diesel gesetzlich zu unterbinden. In der „Bild“-Zeitung (Montagausgabe) ließ Ramsauer Sympathie für den Vorschlag der Bonner Wettbewerbshüter erkennen, in Deutschland das sogenannte australische Modell einzuführen, demzufolge höhere Kraftstoff-Preise vorher angekündigt werden und dann für 24 Stunden fest bleiben müssen. mehr »
Die Politik will die Marktmacht der Mineralölkonzerne begrenzen. Während die FDP den Ölmultis das Tankstellennetz entreißen will, dringt die SPD auf eine Preisregulierung durch den Bundeswirtschaftsminister.
«Wir brauchen ein schärferes Kartellrecht, um den Missbrauch von Marktmacht effektiver zu verhindern», sagte FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Donnerstagausgabe). Das Bundeskartellamt müsse auch die Befugnis bekommen, marktbeherrschende Konzerne im Interesse der Verbraucher notfalls zu entflechten. Er werde sich deshalb dafür einsetzen, dass das von ihm auf den Weg gebrachte Entflechtungsgesetz weiter vorankomme. mehr »
Im Grunde haben es die Autofahrer immer gewusst: Laut Bundeskartellamt beherrschen nur fünf große Tankstellenketten den Markt. Das kann das Tanken teuer machen. Da heißt es sparen – und so geht’s.
Freie Tankstellen: Das hilft nur wenig. Denn die eigentliche Gelddruckmaschine der Mineralölkonzerne ist die Ölförderung – einträglich am Ölgeschäft ist also weniger die Tankstelle, sondern die Ölquelle. Die Tankstelle sitze dagegen in der «Kostenklemme», deshalb können nach Einschätzung des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer auch freie Tankstellen das Preisgefüge kaum beeinflussen.
Im Ausland tanken: In Polen und Österreich sind laut ADAC die Benzinpreise günstiger. Autofahrer, die nach Italien reisen, sollten noch in Österreich tanken. Geht die Reise weiter nach Kroatien, sollte man mit dem Tanken bis Slowenien oder Kroatien warten. mehr »