Der Mazda CX-7 ist ein oft unterschätztes Auto – und ein hierzulande seltenes zudem. Letzteres lag offenbar daran, dass er zunächst nur mit einem Sprit-schluckenden Turbo-Benziner angeboten wurde. Nun gibt es auch einen zeitgemäßen Diesel (173 PS), und dem hat Mazda als erster japanischer Hersteller einen SCR-Kat mit Harnstoffeinspritzung spendiert. Die in einem 15,5 Liter großen Tank lagernde Lösung wird den Abgasen nach Verlassen des Partikelfilters beigefügt und zerlegt im Kat giftige Stickoxide in Stickstoff und Sauerstoff. Bei einem vergleichsweise günstigen Basispreis bietet der kompakte SUV außerdem dynamische Fahrleistung und eine gute Verarbeitung.
Zur Mitte der Modelllaufzeit hat Mazda den sportlich-elegant wirkenden SUV etwas aufgehübscht. Ein neuer Kühlergrill und schmucke Zierleisten entlang den Flanken zieren nun das äußere Erscheinungsbild, das eine größere Familienähnlichkeit als zuvor besitzt. Auch das Interieur wurde teilweise erneuert. Dort prangt nun eine ringförmige Fassung rund um die Anzeigen. Die rot beleuchteten Rundinstrumente sind zwar gut platziert – es mangelt ihnen aber an Kontrast, und dies erschwert das Ablesen bei widrigen Lichtverhältnissen. Integriert in das zweistufige Armaturenbrett wurde das Navigationsgerät – leider mit einem Mini-Bildschirm. Zwar setzt das Cockpit in schlichtem Schwarz keine stilistischen Glanzpunkte, aber die Materialien passen zueinander und wirken strapazierfähig.
Um sich mit Schaltern und Bedienelementen zurechtzufinden, bedarf es nur kurzer Eingewöhnung. Das gilt allerdings nicht für das mit Knöpfen geradezu überladene Lenkrad. Dank Keyless-Go-Technik lässt es sich starten, ohne den Schlüssel zu benutzen. Beim Abstellen des Motors muss man aber Sorgfalt walten lassen: Wird das Schloss nicht in die unterste Raste gedreht, entlädt sich über Nacht die Batterie weitgehend. Vorne wie hinten schafft die üppige Kopffreiheit ein großzügiges Raumgefühl. Die Frontsitze bieten körpergerechten Halt sowie vielfache Einstellmöglichkeiten. Für den Beifahrersitz gibt es allerdings keine Höhenverstellung. Im Fond sind zwei vollwertige Sitze und ein schmaler Notsitz vorhanden.
«Sein Revier ist die Stadt» beschreibt Mazda auf seiner Internetseite das bevorzugte Einsatzgebiet des CX-7 – und in der Tat kommt wohl niemand auf die Idee, mit diesem Fahrzeug die Sahara oder Sibirien zu erkunden. Das ist allerdings bei seinen Konkurrenten nicht anders. Mit einer Bodenfreiheit von nur 205 Millimetern und dem automatisch zuschaltenden Allradantrieb mit variabler Kraftverteilung kann höchstens mal ein Feldweg unter die Räder genommen werden. Auf asphaltiertem Terrain hingegen offenbart das auf Dynamik ausgelegte, aber dennoch gut gefederte Fahrwerk seine Qualitäten und passt gut zum sportlichen Anspruch.
Dem fügt der Turbodiesel das Seinige hinzu. Nach einer kleinen Anfahrschwäche geht es zügig vorwärts. Kultiviert, elastisch und ohne große Anstrengung beschleunigt er das immerhin 1,8 Tonnen schwere SUV in 11,3 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht nach etwas Anlauf 200 km/h. Zum fahrerischen Wohlgefühl trägt die exakte Lenkung bei. Das Sechs-Gang-Getriebe ist passend abgestuft, leider bei schnellen Gangwechseln etwas hakelig. Eine Schaltpunktanzeige gibt es nicht.
Die Kapitel Fahrstabilität und Kurvenverhalten hakt der CX-7 souverän und sicher ab. Das Fahrverhalten zeigt sich unproblematisch, wobei der Fahrkomfort trotz des straffen Fahrwerks nicht zu kurz kommt. Übertreibt der Fahrer seine dynamischen Ambitionen, greift effektiv das ESP schützend ein.
tf/mei/ddp
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