Lange galt Volkswagen als sehr zögerlich in Sachen Hybridantrieb. Doch auf der Autoshow in Detroit rückte VW seine Hybrid-Vorstellung ins Rampenlicht. Zunächst präsentierte man zwei Varianten – aber weitere werden wohl folgen. Denn glaubt man VW-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg, dann ist VW «genau so weit wie die anderen». Was lange währt, wird endlich gut. Diese Weisheit gilt wohl auch für die VW-Aktivitäten auf dem Elektro-Sektor.
Nachdem bereits präsentierten Zweiliter-Auto Up!Lite als Diesel-Hybrid wurde jetzt mit großem Hallo das New Compact Coupé nachgeschoben. Bei dieser Studie handelt es sich um eine Hybrid-Kombination aus 1,4-Liter-Benzin-Motor mit 150 PS sowie einem Elektromotor mit 27 PS. Dieses Modell soll einen CO2-Austoß von 98 g/km besitzen, nur 4,2 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen, aus dem Stand in 8,6 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen und im Bedarfsfall eine Höchstgeschwindigkeit von 227 km/h erreichen.
Außerdem verfügt der Viersitzer über die derzeit wohl beste Automatik: das Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Weitere technische Leckerbissen der optisch recht ansprechenden Studie sind – wie auch bei den neuen BlueMotion-Modellen von Volkswagen – ein Start-Stopp-System, was den Kraftstoffverbrauch senkt. Bemerkenswert ist ebenfalls die Technik, dass beim Bremsen der in diesem Fall als Generator arbeitende Elektromotor kinetische Energie zurückgewinnt. Die elektrische Kraft wird in einer Lithium-Ionen-Batterie zwischengespeichert. Über kurze Strecken kann man mit dem New Compact Coupé sogar rein elektrisch fahren.
Technisch vergleichbare oder ähnliche Lösungen haben zwar schon andere Hersteller vorgestellt. Doch mit dem New Compact Coupe will Volkswagen nicht nur andeuten, wie man sich technisch und optisch eine frontgetriebene Hybrid-Version in der Kompaktklasse vorstellt, sondern schon ziemlich konkret das Paket aus Technik und Design der Zukunft zeigen. Der vage gehaltene Zeitpunkt ist dabei keine Hintertür. Schnellschüsse sollen vermieden werden. «Wir wollen die Technik erst einmal bis ins Detail verstehen», sagt Entwicklungschef Hackenberg. In der Modellpalette würde der 4,54 Meter lange Viersitzer zwischen dem Scirocco und dem Passat CC rangieren. «Mit wenigen, präzise gesetzten Linien und kraftvoll skulpturierten Flächen entstand eine für Volkswagen typische, zeitlose Dynamik und puristische Eleganz», schwärmt Klaus Bischoff, Chefdesigner der Marke Volkswagen.
Das gilt auch für den kleineren Up!Lite, ebenfalls ein reiner Viersitzer, der sich mit 2,44 Litern auf 100 Kilometer jedoch noch sparsamer gibt. Das 695 Kilogramm leichte Fahrzeug wird von einem Zweizylinder-Turbodiesel mit 51 PS und einem 14 PS starken Elektromotor angetrieben. In Kombination mit einem Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe sowie mit einem cw-Wert von 0,237 werden die CO2-Emissionen auf geradezu sensationelle 65 g/km gedrückt. Zum Design stellt Ralf-Gerhard Willner, Leiter Konzeptentwicklung bei Volkswagen, fest: «Diese Studie gleicht einem Steilheck-Sportwagen.» Vergleiche mit dem Scirocco sind deshalb nicht an den Haaren herbeigezogen.
Fest steht jetzt schon, dass der Up! Lite als reiner Benziner bereits im nächsten Jahr an den Start gehen wird. Die Hybrid-Version wird zwei Jahre später folgen. Und bereits Anfang Februar wird VW den Touareg Hybrid vorstellen, das erste Modell der Marke mit serienmäßig angebotener Stromtechnik. Laut Werk «ein SUV der Neuzeit».
ddp/nom/mhi
Januar 20th, 2010 at 12:17
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