Der kalifornische Elektroauto-Pionier und Daimler-Partner Tesla will bei seinem geplanten Börsengang rund 185 Millionen Dollar einnehmen. Insgesamt sollen 11,1 Millionen Aktien an die Börse gebracht werden, wie aus dem am Dienstag bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten vorläufigen Prospekt hervorgeht.
Der Ausgabepreis soll bei 14 bis 16 Dollar je Anteilsschein liegen. Angeboten werden 10 Millionen neue Aktien sowie 1,1 Millionen Papiere von bestehenden Aktionären.
Im Anschluss an die Neuemission soll der japanische Autobauer Toyota zum gleichen Ausgabepreis im Rahmen einer Privatplatzierung für die Gesamtsumme von 50 Millionen Dollar Aktien erwerben. Der geplante Gesamterlös setzt sich zusammen aus den 10 Millionen neuen Aktien sowie den voraussichtlich 3,3 Millionen Anteilsscheinen aus der Privatplatzierung, abgezogen der bei einer Erstnotiz üblichen Kosten.
Als Konsortialführer agieren Goldman Sachs, Morgan Stanley, J.P. Morgan und die Deutsche Bank.
Durch den Börsengang werde die rund 10-prozentige Beteiligung des Stuttgarter Autobauers Daimler <DAI.ETR> an dem kalifornischen Unternehmen etwas verwässert, sagte eine Daimler-Sprecherin auf Anfrage. „Wie viel genau, wissen wir aber erst nach Abschluss des Börsengangs.“ Daimler war vor gut einem Jahr bei den Kaliforniern eingestiegen und hat mittlerweile 40 Prozent seiner Beteiligung an seinen Großaktionär Abu Dhabi weitergereicht.
Tesla liefert die Lithium-Ionen-Batterien für die Testflotte der Elektro-Smarts des Dax <DAX.ETR>-Konzerns. „Wir sind von dem Unternehmen Tesla Motors überzeugt und unterstützen deshalb den geplanten Börsengang,“ sagte die Sprecherin. Das Unternehmen bekomme damit Zugang zu weiteren Finanzmitteln für anstehende Projekte. „Wir halten an unserem Anteil fest.“
Tesla hatte im Mai mit Toyota eine Vereinbarung zur Entwicklung und Produktion von Elekroautos getroffen. Unter anderem soll Tesla auf dem Gelände des früheren NUMMI-Werks sein künftiges Modell S bauen. Das kalifornische NUMMI-Werk (New United Motor Manufacturing) war ursprünglich ein Gemeinschaftsunternehmen von Toyota und General Motors, das im Zuge des GM-Insolvenzverfahrens aufgegeben wurde.
Tesla hat bislang einen mehr als 100.000 Dollar teuren Elektrosportwagen im Programm, von dem gut 1.000 Stück in 22 Länder geliefert wurden. Das viertürige Model S, das 2012 auf den Markt kommen soll, soll etwa halb so teuer sein und auf fünfstellige Stückzahlen kommen.
Das Unternehmen, das nach dem Elektroingenieur und Physiker Nikola Tesla (1856 – 1943) benannt ist, hat im ersten Quartal des laufenden Jahres einen Nettoverlust von 29,5 Millionen Dollar eingefahren. Im Jahr 2009 fiel ein Fehlbetrag von 55,7 Millionen Dollar an. An der Spitze des Start-ups steht Elon Musk, Mitbegründer des mittlerweile zu Ebay gehörenden Online-Bezahlsystems PayPal.