Die amerikanische Motorradfirma Harley-Davidson wechselt ihre komplette Konzernführung aus, da man bislang keine Antworten auf die Probleme des Kult-Unternehmens hatte. Ausgerechnet ein Mann knapp vor der Pensionsgrenze soll es nun richten.
Selbst Harley-Davidson Kunden lassen sich nicht mehr locken: Die Rezession hat das Geschäft mit der legendären Motorrad-Marke zuletzt kräftig abgebremst. Wie die US-Kult-Firma vergangene Woche mitteilte, brach der Nettogewinn im ersten Quartal um 37 Prozent auf 117,3 Millionen Dollar ein. Der Absatz der Motorräder ging weltweit um zwölf Prozent zurück, in Kanada sogar um mehr als 17 Prozent. Der Umsatz blieb mit 1,29 Milliarden Dollar um etwa ein Prozent unter dem Vorjahr.
Harley hält dennoch an der angepeilten Auslieferung von 264.000 bis 273.000 Maschinen in diesem Jahr fest. Der Rückgang in den USA habe sich in dem Quartal verlangsamt, davon lasse man sich zumindest etwas ermutigen, erklärte die Firma. Für den Gewinn-Rückgang machte sie vor allem Restrukturierungskosten und eine neue Steuergesetzgebung im Heimat-Bundesstaat Wisconsin verantwortlich.
Das Unternehmen will nun seinen Sparkurs fortsetzen und in den kommenden beiden Jahren 300 bis 400 weitere Stellen in der Produktion streichen. Harley Davidson hat bereits ein Fünftel seiner Arbeitsplätze abgebaut und mehrere Standorte geschlossen.