Der weltgrößte Wälzlagerhersteller SKF will unabhängiger vom schwierigen Automobilmarkt werden. Die im Februar vollzogene Übernahme des Schiffszulieferers Blohm+Voss aus Hamburg soll nicht das Ende sein. „Ganz klar, wir akquirieren weiter, auch in Europa“, sagte der Chef des schwedischen Konzerns, Tom Johnston, dem „Handelsblatt“.
„Die Lücken in unserem Angebot werden wir füllen.“ Das schwedische Unternehmen liefert Dichtungen, Schmierstoffe und Kugellager für Autos, Bahnen und Flugzeuge.
Der Rivale des deutschen Automobil-Zulieferers Schaeffler bekommt die Absatzschwäche auf dem europäischen Automarkt zu spüren. In den ersten drei Monaten brach der Umsatz um zehn Prozent auf 15,2 Milliarden Schwedische Kronen (1,8 Mrd Euro) ein. Der operative Gewinn sank sogar um 30 Prozent auf 1,5 Milliarden Kronen.
Jetzt wollen die Schweden mit einer Kombination aus Sparen und Investieren gegensteuern. Mit Hilfe der neuen Geschäftsfelder will SKF wieder Fahrt aufnehmen, die operative Umsatzrendite soll deutlich gesteigert werden. Dazu sollen die jährlichen Kosten bis Ende 2015 um drei Milliarden Kronen sinken. SKF will deswegen Teile der Produktion nach Asien verlagern. 2.500 Arbeitsplätze sollen wegfallen, davon 500 im größten deutschen Werk in Schweinfurt.
April 27th, 2013 at 12:17
Der Konkurrent Schaeffler konnte im letzten Jahr ein Umsatzwachstum von rund 4% auf 11,1 Mrd. Euro verzeichnen, das EBIT betrug 1,4 Md. Euro. Auch wenn die Absatzmöglichkeiten in Europa sinken, so zählen Asien und Nordamerika zu starken Wachstumsregionen in der Branche.