Elektroautos haben, was kaum beachtet wird, ein Klimaproblem. Heizung und Air-Condition fressen so viel Strom, dass die Reichweite leidet. Im Sommer muss ein EV im Extremfall doppelt so häufig an die Ladesäule. Die Batterien würden jedoch für ein angenehmes Klima in der Fahrgastzelle viel weniger belastet, wenn gezielt die Körperteile der Insassen temperiert werden, die es nötig haben. Diesem Ansatz gehen Fraunhofer-Forscher nach.
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„Globales Wohlgefühl“ versprechen sie, das sich „nah am Menschen“ entfalte und für „lokales Behaglichkeitsempfinden“ sorge. Kurz gesagt: Warum die Rückbank heizen, wenn dem einsamen Fahrer kalt am Kopf ist?
Aufwändig haben die Wissenschaftler simuliert, welche Körperteile wie auf Wärme und Kälte reagieren und welche Rolle Lüftung, Sonneneinstrahlung und kühle Fensterscheiben spielen.
Hilfreich ist den Ingenieuren um Projektleiter Sebastian Stratbücker „DressMAN 2.0“, wobei der hübsche Name von „Dummy REpresenting Suit and Simulation of huMAN heatloss“. Die Software für die ausgeklügelte Klimatisierung wird zwar nagelneu entwickelt, die Bausteile sollen im Projekt E-Komfort, an dem VW beteiligt ist, handelsüblich sein.
Hintergrund der Forschungsarbeit ist, dass die Klimaanlage in Elektroautos zu 100 Prozent an der Batterie hängt. Woher soll die Wärme auch kommen.
Fotos: Fraunhofer IBP