Die Wahlscheibe am Telefon. Wer kennt sie noch außer Nostalgiker. Tastentelefonen und Festnetzanschlüsse? Museumsreif, zumindest in wenigen Jahren. Und wie sieht das mit Autos aus? Hören wir schon das Totenglöckchen?
Falls der US-Umweltwissenschaftler Maurie Cohen recht hat, könnte aus Nischen wie der Elektromobilität, einem smarten Transportsystem oder Carsharing irgendwann das Ende des Automobilzeitalters entspringen. Mit Folgen für die Gesellschaft als Ganzes.
„Wir befinden uns womöglich näher am Ende des Automobilzeitalters als an dessen Anfang, sagt der Professor des New Jersey Institute of Technology. Autos würden nicht auf einen Schlag aus dem Straßenbild verschwinden, sondern langsam in den Hintergrund rücken und irgendwann in Vergessenheit geraten. Wie Segelschiffe, Dampfboote und Kutschen. Oder wie derzeit Telefonleitungen und Telefonhäuschen.
Weil Technologien Teil unseres Gesellschaftssystems sind, hat der Erfolg des Autos beispielsweise Highways durchs Land getrieben, Vorstädte wachsen lassen und unsere Städte verändert – man denke an die Unterschiede von Florenz und Detroit.
Im Post-Auto-Zeitalter werde sich Vieles davon ändern, so Cohen. Auch wenn das aus heutiger Sicht undenkbar scheint. Er sieht Vorzeichen des Wandels: Fußgänger und Radfahrer erobern die Städte zurück. Städter verzichten auf ein eigenes Auto.
Den „war on cars“ mögen Autos womöglich vorübergehend gewinnen, auf lange Sicht sei ihr Untergang jedoch besiegelt.
[link] Foto: General Motors