Osnabrück (ddp). Für den insolventen Autobauer Karmann gibt es offenbar einen Hoffnungsschimmer: Nach Informationen der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstagausgabe) habe zumindest BMW zwischenzeitlich offene Rechnungen bezahlt. Der Stuttgarter Autobauer Daimler wolle mit Karmann am Montag über eine «Gesamtlösung» sprechen. Ob das ausreicht, das kriselnde Unternehmen über den 1. November hinaus zu retten, sei unklar.
Daimler schulde Karmann einen zweistelligen Millionenbetrag. Aus Branchenkreisen heißt es, Daimler halte das Geld wegen möglicher Schadensersatzansprüche gegen Karmann zurück.
Normalerweile hätte Karmann Geld zurücklegen müssen, um im Fall von fehlerhaft produzierten Autos Schadensersatz an den Vertragspartner Daimler leisten zu können. In der Branche sei das so üblich. Möglicherweise war das aber Karmann aufgrund der Insolvenz nicht möglich. Daraufhin habe offensichtlich Daimler das Geld vorsorglich von der Auftragssumme abgezogen und als Sicherheit zurückbehalten.
Am Freitag kam es kurzzeitig zu Arbeitsniederlegungen bei Karmann. Das Insolvenzteam sicherte den Beschäftigten daraufhin zu, die erst für November fälligen Oktober-Löhne schon in der nächsten Woche zu zahlen. Dann sollen auch die Beschäftigten informiert werden, ob das Unternehmen nach dem 1. November weiterbestehen wird.