„Guck mal, was da verreckt ist“, es gibt mehr Autofahrer als gedacht, die eifrig Tiere überfahren, damit andere Menschen was zum Angucken haben. Man kann auch warnen: Es gibt mehr Idioten auf den Straßen als dort unterwegs sein sollten. Das beweisen Plastikschildkröten.
Forststudent Nathan Weaver hat Attrappen auf die Straßen gelegt und beobachtet, wie Autofahrer reagieren. Klar, die meisten fuhren brav drum herum, um das Leben des vermeintlichen Reptils zu schonen. Doch 7 von 257 steuerten schnurstracks auf die armen Kriecher zu. Mit Tötungsabsicht! 2,7 Prozent Umweltfrevler.
Der junge Mann von der Clemson University steht mit seinem Befund nicht allein: Eine kanadische Studie von 2007 mit 1900 Autos kam exakt auf den gleichen Quotient: 2,7 Prozent der sonst friedfertigen Kanadier töten Tiere.
Professor Hal Herzog sieht gar „the dark side“ der Menschen am Werk. 35 seiner 110 Studenten gaben zu, in ihrem kurzen Leben absichtlich eine Schildkröte überfahren zu haben. Ein lauter Pfui-Ruf gen Western Carolina!
Weaver sucht mit seinem Schock-Experiment nach Wegen, das Leben von Schuldkröten zu retten. Die armen Tierchen brauchen zehn atemlose Minuten, um eine Straße zu überquere. Feige ist es also, mit einem tonnenschweren SUV gegen den dünnen Panzer eines Reptils in den Kampf zu ziehen.
Aus Deutschland mag man rufen: Es hilft nur eins: Tragt die Kröten über die Straße!