Um Hybrid-Fahrzeuge auf die Strecke (nicht zur Strecke) zu bringen, eignet sich die Eisenbahn prächtig. Beim quietschenden Bremsen wird so viel Energie frei, dass sich damit prächtig Akkus laden lassen. Die Westfrankenbahn hat jetzt als erste einen Hybrid-Zug in den Fahrplan eingeschlängelt.
In Mainfranken zuckelt ein Dieseltriebwagen, ein VT 642, von Aschaffenburg nach Miltenberg und drückt immer dann Strom in seine Lithium Akkus, wenn der Lokführer (bildlich gesprochen) aufs Bremspedal tritt. Das tut er häufig, gibt es doch auf den 37 Kilometern 14 Haltstationen.
Die Fahrgäste der Bahntochter merken auf zwei Wegen, ob sie Diesel vorwärts treibt oder Strom: Bei letzterem surrt der Motor statt zu wummern, außerdem zeigt ein Display, was im Motorraum gerade abgeht.
Das Fahrzeug selbst wurde vom (nicht immer zuverlässigen) Bahnzulieferer Siemens gebaut, die beiden Motoren nebst Umbau besorgte MTU. Obwohl inklusive Bahn AG drei Großkonzerne am Werk sind, schoss das Bundesverkehrsministerium 1,9 Millionen Euro zu.
Seit der Winterfahrplan gilt, fährt der Zug mit seinem grünen Näschen im Laub-Design. 25 Prozent Diesel soll der Umbau sparen. Im Erfolgsfall sollen bald Hybride auch auf der Erzgebirgsbahn rollen.
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