[MotorBusiness] IPO-Fieber: Großbank Santander soll US-Autofinanzierer an Börse bringen

Die spanische Großbank Santander  bereitet einem Bericht zufolge den nächsten Börsengang eines Tochterunternehmens vor. Die derzeit schnell wachsende US-Autokreditsparte könnte schon in der ersten Jahreshälfte 2013 gelistet werden, berichtete heute das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen.

Die Bank strebe eine Bewertung der gesamten Tochter von 6 Milliarden US-Dollar an.

Erst im September hatten die Spanier ihre mexikanische Tochter an die Börse gebracht und mit dem Verkauf von 25 Prozent der Anteile 4 Milliarden US-Dollar eingesammelt. Mit den Einnahmen rüstet sich die Bank gegen Verluste auf dem krisengeschüttelten Heimatmarkt. Das Institut hat sich zum Ziel gesetzt, größere Tochterfirmen bis 2015 an die Börsen zu bringen und dabei Minderheitsanteile zu verkaufen. Bereits gehandelt werden neben der mexikanischen Sparte auch die Töchter in Brasilien, Chile, Polen und Spanien.

Santander war 2006 in das US-Autofinanzierungsgeschäft eingestiegen, als die Bank das texanische Unternehmen Drive Financial übernahm. In der Finanzkrise nutzten die Spanier die Schwäche der Konkurrenz und übernahmen Kreditportfolios von HSBC, General Electric (GE) und der Citigroup. Derzeit steht die Tochter in aussichtsreichen Verhandlungen, bevorzugter Finanzpartner des Autobauers Chrysler zu werden.

Das Kreditvolumen der Sparte beläuft sich laut Zeitung auf 19 Milliarden Dollar und ist damit im Vergleich zum Gesamtmarkt in den USA von 700 Milliarden noch recht klein. Angesichts des kräftig anziehenden US-Automarkts gibt es aber hohe Zuwachsraten. Vor diesem Hintergrund kündigte General Motors <GM.NYS> in der Nacht zu Donnerstag an, seinen 2006 verkauften Autofinanzierer GMAC für 4,2 Milliarden Dollar wieder zurückzukaufen.

Die guten Aussichten will Santander nun laut Zeitung für den Börsengang nutzen. Schon im vergangenen Jahr versilberte die Bank die Tochter, als sie gut ein Drittel der Anteile an die Beteiligungsgesellschaften KKR und Warburg Pincus verkaufte. Damals wurde das Unternehmen mit 4 Milliardären Dollar bewertet.

Details des Börsengangs – wie etwa der zu verkaufende Anteil – sind laut Zeitung noch offen. Die Vorbereitung befänden sich noch in einem frühen Stadium. In der Vergangenheit waren nicht immer alle geplanten Börsengängen gelungen. Rückzieher machte Santander bei Unternehmen in Argentinien und Großbritannien.

Posted on Nov. 22, 2012 in MotorBusiness

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