Radeln ist gesund, preisgünstig und umweltverträglich. Zudem ist man mit dem Fahrrad oft eher am Ziel – zumindest in der Stadt. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) in Berlin rechnet vor, dass man mit einem herkömmlichen Rad in der City auf einer Strecke bis zu fünf Kilometern von Tür zu Tür schneller als mit dem Auto ist. Mit einem Elektrofahrrad, einem sogenannten Pedelec, verlängere sich diese Strecke sogar auf neun Kilometer.
Pedelecs besitzen einen Elektromotor, der die Tretkraft des Fahrers unterstützt. Steigungen, lange Strecken und Gegenwind sind damit auch für weniger sportliche Fahrer kein Problem mehr. Der Elektromotor des Rades setzt ein, sobald man in die Pedale tritt. Die gewünschte Unterstützung kann dann stufenweise gewählt werden, ehe sich der Motor bei 25 km/h automatisch abschaltet. Mit einer Akkuladung sind Reichweiten bis zu 60 Kilometern möglich. Aber auch ohne Motorunterstützung kann das Rad problemlos gefahren werden.
Pedelecs, das Akronym für Pedal Electric Cycles, «werden immer beliebter und sind technisch schon sehr ausgereift», zog der ADAC nach einem Test mit zehn Modellen seine Bilanz. Und Gunnar Fehlau vom Pressedienst Fahrrad betont: «Dieses Jahr ist das Jahr der E-Bikes. Noch nie waren Modellvielfalt, Verkaufszahlen und Akzeptanz der Räder mit Elektro-Unterstützung so groß wie in diesem Jahr.»
Der Motor des Pedelecs kann sich in der Nabe des Vorderrades, des Hinterrades oder in der Nähe des Tretlagers befinden. Wer Wert auf eine Rücktrittbremse legt, greift zum Elektrorad mit Vordernabenantrieb. Der VCD empfiehlt, die unterschiedlichen Antriebsarten bei einer Probefahrt auszuprobieren. Es sei außerdem ratsam, das Rad auch einmal ohne Motorunterstützung zu fahren, um zu sehen, wie es sich mit leerem Akku radele. Mit durchschnittlich 25 Kilogramm seien Elektrofahrräder zudem recht schwer. Es empfehle sich daher, das Rad vor dem Kauf auch einmal anzuheben.
Die in Elektrorädern vorwiegend eingesetzten Lithium-Ionen-Akkus können bis zu 1000 Mal aufgeladen werden. In der Regel werden sie vom Rad abgenommen und über ein Ladegerät aufgeladen. Da die Akkus auch in ungenutztem Zustand altern, ist eine Lebensdauer von drei bis fünf Jahren realistisch. Hier kritisieren die Fachleute des ADAC, dass es für die Stromspeicher häufig keine Garantie gebe. Die Hersteller aber sollten auf Akkus eine Garantie von mindestens einem Jahr gewährleisten. Der VCD rät, sich beim Hersteller zu erkundigen, wie lange er die Verfügbarkeit von Ersatzakkus garantiert, und sich diese Garantiebedingungen schriftlich bestätigen zu lassen.
Zudem halten die Fachleute noch zwei Empfehlungen parat: Zwar besteht für das Fahren mit Pedelecs keine Helmpflicht. «Doch im eigenen Interesse sollte immer ein Kopfschutz getragen werden», legt ADAC-Mann Christian Buric den Elektroradlern ans Herz. Außerdem: «Kaufinteressierte sollten sich bei einem gut sortierten Händler viele Modelle zeigen lassen und Probe fahren.»
Ein Elektrorad verbraucht etwas über eine Kilowattstunde Strom je 100 Kilometer. Die Ladekosten liegen bei etwa 20 Cent pro Kilowattstunde. Um Pedelecs wirklich klimabewusst zu nutzen, sollte der Akku nur mit Strom aus regenerativen Energiequellen geladen werden, plädiert der VCD. Ansonsten würden je nach Strom-Mix 4 bis 14 Gramm CO2 je Kilometer anfallen. Zum Vergleich: Als Autofahrer verursacht man durchschnittlich 140 Gramm CO2 pro Kilometer.
VCD-Fachleute bieten im Rahmen der Verbraucherkampagne «für mich. für dich. fürs klima» telefonische Beratung rund um Pedelecs an. Unter der kostenlosen Telefonnummer 0800/2030900 sind die Experten montags, mittwochs und freitags von 9.00 bis 15.00 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 13.00 bis 18.00 Uhr erreichbar.
tf/mei/ddp
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