Nach langem Hin und Her gehen die Vorbereitungen für den Bau eines BMW-Werks in Brasilien in die entscheidende Phase. Weil die Regierung mittlerweile für stimmige Rahmenbedingungen gesorgt habe, werde der Autobauer ihr nun einen Investitionsplan vorlegen, sagte ein Konzernsprecher am Freitag und bestätige entsprechende Berichte. Details zu Investitionsvolumen und Werksgröße wolle man aber erst verkünden, wenn die Regierung den Plan genehmigt habe. Zur möglichen Dauer dieser Prüfung wollte sich der Sprecher nicht äußern.
BMW will schon lange eine Montagefabrik in dem südamerikanischen Boomland errichten, um vom Wachstum der weltweit sechstgrößten Volkswirtschaft noch stärker zu profitieren. Weil Brasilien inzwischen seine Importzölle kräftig angehoben hat, muss der Premium-Autobauer seine Fahrzeuge mittelfristig vor Ort montieren, um die Kosten im Griff zu behalten. Langwierige Verhandlungen mit der Regierung, bei denen es unter anderem um Steuerfragen ging, hatten das Projekt aber zu einer scheinbar unendlichen Geschichte werden lassen. Zwischenzeitlich hatte BMW seine Pläne sogar auf Eis gelegt.
Knapp zwei Wochen vor Bekanntgabe der aktuellen Quartalszahlen bestätigte der Konzern unterdessen seine Ziele für dieses Jahr. BMW gehe nach wie vor davon aus, 2012 mehr Autos als die knapp 1,7 Millionen aus dem Vorjahr zu verkaufen, sagte Finanzvorstand Friedrich Eichiner bei einer Investorenveranstaltung in China. Auch der Vorsteuergewinn solle über dem von 2011 liegen. Bei der Umsatzrendite peilt der Konzern einen Wert in Richtung zehn Prozent an.
Die Nummer eins im Oberklasse-Segment fährt bislang weitgehend schadlos durch die europäische Absatzkrise und verbucht gute Geschäfte im Ausland. Während die Verkäufe in den USA ordentlich laufen, schießen die Zahlen in Asien und dort vor allem in China in die Höhe.