Daimlers Entwicklungsvorstand Thomas Weber hält das von der Bundesregierung weiter angestrebte Ziel von einer Million Elektroautos in Deutschland bis 2020 für unrealistisch.
Der Manager sagte dem Online-Fachmagazin „Autogazette“, dass diese Zahl von der zuständigen Projektgruppe Nationale Plattform Elektromobilität auch unlängst schon relativiert worden sei, weil hierzulande anders als etwa in Frankreich keine staatlichen Anreizprogramme den Kauf der noch teuren E-Mobile unterstützten. „Jetzt gehen wir von rund 600.000 Fahrzeugen [bis 2020] aus und werden im ersten Schritt die nationalen Forschungsanstrengungen konsequent weiter intensivieren“, sagte er.
Deutschland muss sich laut Weber aber irgendwann entscheiden, „ob die Technologie hier nur entwickelt wird und der Markt woanders stattfindet, oder ob wir in Deutschland doch noch zum Leitmarkt aufsteigen wollen“. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte das Ziel der einen Millionen E-Autos jüngst verteidigt, jedoch eingeräumt, dass man es „nicht ganz einfach erreichen“ werde. Dennoch sei es falsch, zu früh von der ehrgeizigen Vorstellung abzurücken. Subventionen – etwa eine staatliche Prämie für Käufer – lehnt die Regierung ab.