Wenn der Hersteller von Sportflitzern von Hybrid spricht, redet er nicht über unerotische Details wie Ladezeit, Wattklimbim und Steckdosenadapter. Er redet übers Drehmoment. Und das muss beim Lotus Evora 414 E sensationell sein. Die Briten jagen den Prototyp des Wagens derzeit über ihr Testgelände.
Das klingt doch nach was: 1000 Nm! Das „Lotus Evora 414 E Hybrid Range Extender Hybrid Electric Vehicle“ soll´s auf die Straße bringen. „Zweieinhalb Mal so viel wie der Evora S“, jubelt Lotus in Person von Entwicklungsingenieur Simon Corbett. „Das Beschleunigungserlebnis ist kaum zu beschreiben“, sagt er und fühlt sich „von einer Ozeanwelle“ umgeworfen. Der S kann nämlich lediglich 400 Nm aufweisen. (Dafür fährt den in Ferrari-Land Italien die Polizei.)
Über die Piste des ehemaligen Luftwaffenstützpunktes Hethel in Norfolk brausen die Engländer derzeit mit ihrem Vorführwagen. Schafft er von Null auf Hundert in unter vier Sekunden? Lässt er sich auf über Tempo 200 km/h treiben? Wie fühlt sich das an, wenn ein Hybrid ein Siebenganggetriebe simuliert? Und macht die „noise solution“ tatsächlich so viel Radau, dass Fußgängern die Ohren abfallen?
Technisch wartet der Lotus Evora 414E – 414 PS stark – mit zwei Elektromotoren auf, die die beiden Hinterräder antreiben. Dazu ein 1,3-Liter Dreizylinder. 483 Kilometer kommt man mit dem Auto und bläst 55 Gramm CO2/km in die Luft.
Vorgestellt hat Lotus den 414 bereits 2010 in Genf. In der Zwischenzeit haben sich die Entwickler scheinbar keine Gedanken um den Lack des Boliden gemacht. Auf den Pressefotos verschreckt das Auto nämlich mit einem Rostbraun.
Juli 27th, 2012 at 12:17
Der Wagen ist weniger ein Hybrid, sondern wie der Opel Ampera ein Range Extender: Der Benziner springt nur bei leeren Akkus an und dient auch nicht als direkter Antrieb, sondern lediglich zur Stromerzeugung. Wenn Hybrid, dann serieller Hybrid. Trotzdem schöner Artikel!