[Feature] Neuer Porsche Cayenne Hybrid

porsche cayenne s hybrid

«Ein echter Porsche ist das sportlichste und dynamischste Fahrzeug in seinem jeweiligen Segment.» – Diesem Anspruch von Vorstandschef Michael Macht muss sich auch die neue Generation des Luxus-Geländewagens Cayenne stellen. An den Modellnamen anknüpfend bietet Porsche sein «wichtigstes Modell des Jahres» noch schärfer an: leichter, verbrauchsoptimiert – und mit Hybrid-Technik.

Gegenüber der ersten Generation wiegt der Cayenne 180 Kilogramm weniger und bringt statt der bisherigen 2245 nun 2065 Kilo Leergewicht auf die Waage. Sparsamere Motoren mit mehr Leistung, Verbesserungen am Allrad-Fahrwerk, Acht-Gang-Tiptronic sowie ein Start-Stopp-System lassen den Verbrauch nach Werksangaben um bis zu 23 Prozent gegenüber den Vorgängern sinken.
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Foto-Gallerie Porsche Cayenne Hybrid

Drei der fünf neuen Modell-Varianten bleiben danach unter zehn Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer, zwei – ein Hybrid und ein Diesel – emittieren weniger als 200 Gramm CO2 je Kilometer. Der Cayenne S Hybrid begnügt sich laut Datenblatt mit 8,2 Litern. Seine CO2-Emission sei mit 193 Gramm die niedrigste der Modell-Palette, sagt Porsche.

Äußerlich wirkt der Neue mit seiner Coupé-ähnlichen Dachlinie gestreckter, kompakter und weniger wuchtig als der Vorgänger. Mehr Porsche-Designelemente wie die Bugpartie mit tiefer gezogener Nase und Panamera-Anklänge bei der langen Motorhaube, den Schweinwerfern, Kotflügeln und Seitenspiegeln ergeben ein dynamischeres Bild. Der Längenzuwachs um fast fünf Zentimeter kommt dem Innenraum zugute. Auch dort zeigt sich der Cayenne noch «porschiger». Eine leicht ansteigende Mittelkonsole verstärkt das sportwagentypische Cockpit-Feeling. Porsche-typisch gestiegen sind allerdings auch die Preise. Sie beginnen bei 55 431 Euro für den V6-Benziner und reichen bis 115 526 Euro für das Topmodell Cayenne Turbo (500 PS).

Auf dem Testgelände des Leipziger Porsche-Werks demonstrierte der Cayenne ein beeindruckendes Handling auf dem Hochgeschwindigkeitsparcours, aber ebenso überzeugende Bergan- und Bergabfahr-Qualitäten sowie Kippsicherheit an steilen Hängen. Gleichwohl lag der Schwerpunkt der Fahrwerksentwicklung spürbar auf der Straßentauglichkeit, da über 95 Prozent der Geländewagen-Käufer das dargebotene Offroad-Können wenig oder gar nicht nutzen.

Besonderes Interesse weckt die umweltfreundliche Hybrid-Version, die auch beim technisch eng verwandten Konzernbruder VW Touareg zu haben ist. Mit ihr kann der luxuriöse Cayenne «segeln». So nennen es die Stuttgarter Ingenieure, wenn der Hybrid nach dem Beschleunigen ohne Antrieb und Spritkonsum weiterrollt, weil der Fahrer den Fuß vom Gas genommen hat, die Elektronik den Motor abschaltet und das Getriebe voll entkoppelt ist. Die Bewegungsenergie des rollenden Wagens wird dann genutzt, um Strom zurückzugewinnen.

porsche geneva

Der Hybrid hat 380 PS Systemleistung: 333 PS liefert der 3,0 V6-Kompressormotor aus der Audi-Entwicklung, weitere 47 PS ein Elektroantrieb mit sofort anliegenden 300 Nm Drehmoment. Damit beschleunigt das Auto zügig bis über 50 Stundenkilometer. Bei stärkerem Gasgeben sorgt der Sechszylinder für Sportwagen-Vortrieb. Von 0 auf Tempo 100 sprintet er mit Acht-Gang-Tiptronic in 6,5 Sekunden. Höchstgeschwindigkeit sind 242 km/h. Trotz 175 Kilogramm Mehrgewicht im Vergleich zum V6-Benziner ist der Hybrid im Sprint nur 0,6 Sekunden langsamer. In der Spitze sind es zehn km/h weniger.

Eine «Zero-Emission-Anzeige» im Cockpit unterstützt das Umwelt-Bewusstsein. Ein blauer Balken zeigt an, wann der Hybrid mit E-Antrieb fährt, ein grüner, wenn er abgasfrei «segelt». Gelb weist auf normalen Benzinantrieb hin – und dürfte den Großteil der Fahrzeit zu sehen sein. Denn der Hybrid-Nutzen kommt auf langen Fahrten und flachen Strecken kaum zur Wirkung, sondern eher in der Stadt bei Stopp and Go oder auf Gefällstrecken. Nach 27 Kilometern Stadtfahrt ohne Schleichen quer durch Leipzig zeigte der Verbrauchsmesser einen Schnitt von 10,4 Litern Super an – ein akzeptabler Wert für den 2,2-Tonner.

Ob das aber mehr als 20 000 Euro Aufpreis zum Einstiegsbenziner – der Hybrid kostet mindestens 78 636 Euro – rechtfertigt, muss jeder für sich entscheiden. Wichtig ist der Hybrid vor allem für Porsches Image und für Märkte mit strengen Umweltgesetzen – wie beispielsweise Kalifornien: Laut Porsche gibt es eine unerwartet hohe Nachfrage unter Autovermietern in Los Angeles.

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Posted on Mai 5, 2010 in Green, MotorBlog News

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