[MotorBusiness] LKW-Bauer Iveco: Drei deutsche Werke stehen vor dem Aus

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Der italienische Lastwagenbauer Iveco will wegen schwacher Verkäufe bis Ende des Jahres fünf europäische Werke schließen, darunter drei in Deutschland. Die Werke in Ulm, Weisweil und Görlitz sollen die Produktion einstellen, wie Iveco-Chef Alfredo Altavilla am Sonntag bei einer Präsentation in Turin nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa mitteilte. Zudem würden auch die Werke im österreichischen Graz und im französischen Chambery geschlossen.

Von den Schließungen sind laut Altavilla insgesamt 1.075 Beschäftigte in den fünf Werken betroffen. Derzeit werde mit Gewerkschaften über die Pläne verhandelt. Wegen der Konjunkturschwäche in Europa rechnet Iveco in Westeuropa in diesem Jahr mit einem um zehn Prozent schrumpfenden Absatz seiner schweren Lkw. Nach Ansicht von Branchenexperten ist Iveco zu sehr auf Europa fokussiert und bekommt daher die Auswirkungen der durch die Schuldenkrise ausgelösten Konjunkturschwäche besonders stark zu spüren. Internationaler aufgestellte Nutzfahrzeughersteller wie etwa Daimler können das schwache europäische Geschäft mit ihrem Engagement auf anderen Kontinenten abfedern.

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Bereits Anfang Mai hatte Iveco angekündigt, die Lkw-Produktion in Ulm einstellen und nach Madrid verlagern zu wollen. Am Standort Ulm gab es zuvor seit mehr als drei Jahren durchgehend Kurzarbeit. Nach der Werksschließung soll dort allerdings ein Standort für Feuerwehrfahrzeuge entstehen.

Iveco gehört zum Konzern Fiat Industrial <FI.AFF> <FIM.FSE>. Im ersten Quartal hatte Fiat Industrial Gewinn und Umsatz im Vergleich zum Vorjahr noch deutlich gesteigert. Der Umsatz war um gut neun Prozent auf 5,8 Milliarden Euro gewachsen. Die Schwäche bei Iveco hatten die in den USA gebauten landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge mehr als ausgeglichen. Im laufenden Jahr rechnet Fiat Industrial derzeit mit 25 Milliarden Euro Umsatz und rund 900 Millionen Euro Gewinn.

Posted on Juli 3, 2012 in MotorBlog News, MotorBusiness

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