Der Stuttgarter Autobauer Daimler will seingeplantes Elektroauto für den chinesischen Markt in drei Jahren auf den Marktbringen. „Wir haben uns einen ambitionierten Zeitplan gesetzt“, sagteDaimler-Chef Dieter Zetsche am Freitag am Rande der Pekinger Automesse. „Wirgeben uns wenig mehr als zwei Jahre Zeit für die Entwicklung und wollen 2013 amMarkt sein.“
Der neue Wagen entsteht in Kooperation mit dem chinesischen Hersteller BYD,der als Batterie-Experte gilt. „BYD ist beim Elektroantrieb klar der Vorreiterin China“, sagte Zetsche. Zur möglichen Größe des Fahrzeugs wollte derVorstandschef keine genauen Angaben machen. Der Wagen solle sich aber auch alsTaxi eignen, was auf ein Mittelklasse-Modell hindeutet. „Das ist eines dervielversprechendsten Segmente in China“, erklärte Zetsche weiter.
2010 MEHR ALS 100.000 VERKÄUFE IN CHINA
An seinem Verkaufsziel für das laufende Jahr hielt Zetsche fest: „Wir wollen2010 über 100.000 Fahrzeuge in China absetzen.“ Konkurrent BMW hattesein Absatzziel während der Messe auf 120.000 Stück angehoben. Im vergangenenJahr habe Daimler in einigen Monaten mehr Autos in China verkauft als BMW, sagteZetsche. In diesem oder nächsten Jahr könnte der Münchener Konkurrent auch imGesamtjahr übertroffen werden. 2009 kam BMW auf mehr als 90.000 verkaufte Wagen,bei Daimler waren es gut 68.000.
Die Stuttgarter verfügen in China über eine Produktionskapazität von rund100.000 Fahrzeugen pro Jahr. „Wenn wir bei unserem Mix von 50:50 zwischen Importund lokaler Produktion bleiben, könnten wir bis zu 200.000 Einheiten verkaufen“,sagte Zetsche.
ELEKTROGIPFEL SOLL RAHMENBEDINGUNGEN KLÄREN
Vom Elektromobilitätsgipfel mit der Bundesregierung am 3. Mai erwartetZetsche eine Einigung über die künftigen Schritte zur Förderung vonElektroautos. „Es reicht nicht aus, das Ziel auszugeben, wir wollen 2010 eineMillion Elektroautos auf Deutschlands Straßen sehen“, sagte er zu denRegierungsplänen. Besonders über die Themen herstellerübergreifende Standardsund den Aufbau einer neuen Infrastruktur müsse gesprochen werden. „Wir brauchenverlässliche Rahmenbedingungen. Davon hängt unsere Entscheidung ab, ob wir1.000, 10.000 oder 50.000 Elektroautos bauen.“
tf/mei/ddp
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