Bosch und Samsung Electronics stehen laut einem Pressebericht kurz vor dem Ende ihres Gemeinschaftsunternehmen s zum Bau von Batterien für Elektroautos. Es gebe unterschiedliche Auffassungen über die Ausrichtung des 2008 vom deutschen Autozulieferer und dem südkoreanischen Elektrokonzern gegründeten Joint-Ventures SB Limotive, berichtet die „Financial Times Deutschland“ (Montagausgabe) und beruft sich auf Branchenkreise. Misstrauen seitens Samsungs sei ein Grund für ein mögliches Ende.
„Wir sind permanent in Gesprächen, wie die Partner künftig zusammenarbeiten wollen“, zitiert das Blatt einen ein Bosch-Sprecher. Ein Scheitern des Gemeinschaftsunternehmens schloss er nicht aus. „Das Ergebnis ist offen.“
Laut der Zeitung ist Samsung eher daran interessiert, Komponenten zu entwickeln, die auch für das Stammgeschäft der Konsumelektronik anwendbar sind. Bosch hingegen versuche, das Joint Venture stärker auf die Elektromobilität auszurichten. Das wiederum dürfte Samsung gestört haben. Eine weitere Konfliktlinie könnte die Gründung eines weiteren Gemeinschaftsunternehmens seitens der Stuttgarter sein. Bosch hatte sich im vergangenen Jahr mit ThyssenKrupp <TKA.ETR> und BASF <BAS.ETR> zusammengetan. Dabei geht es um eine Pilotanlage zum Bau von Lithium-Ionen-Akkus, die nicht in Autos, sondern in kleine und mittelgroße Schiffe eingebaut werden. Samsung habe aber von der Gründung gewusst, sagte ein Bosch-Sprecher der Zeitung.
SB Limotive war dem Bericht zufolge eine große Zukunft vorhergesagt worden: Roland Berger beziffere den Markt für Lithium-Ionen-Batterien auf rund 9,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015. Fünf große Anbieter würden dann 80 Prozent des Marktes unter sich aufteilen. Darunter auch SB Limotive mit neun Prozent Marktanteil. Zu den Kunden gehören Porsche <PAH3.ETR> und BMW <BMW.ETR>. Doch Elektroautos setzen sich langsamer durch als erwartet – und damit stagniert auch der Batteriebedarf. Nach einem Scheitern des Joint Venture wird Bosch weiter in dem Bereich Batterietechnik für Elektroautos aktiv bleiben.