Hyundai startet die «größte Modelloffensive der Unternehmensgeschichte». In den nächsten fünf Jahren werde die Marke 17 komplett neue sowie 12 überarbeitete Modelle auf den Markt bringen, kündigte der Geschäftsführer von Hyundai Motors Deutschland, Werner Frey, bei der Vorstellung des neuen Hyundai ix35 an. Passend zum aktuellen Nachfragetrend bildet das kompakte SUV (Sports Utility Vehicle) den Auftakt der Offensive.
Der hochbeinige ix35 wird derzeit wahlweise mit einem Zwei-Liter-Otto-Motor (163 PS) und zwei hubraumgleichen Dieselantrieben (136 PS/184 PS) angeboten. Auf der Leipziger Automesse AMI (10. bis 18. April) stellt Hyundai zudem einen kleinen Einstiegsdiesel mit 115 PS vor.
Der ix35, Hyundai spricht von einem «Cityroader», ersetzt den Tucson. Wie der i20 und der i30 wurde der ix35 im Rüsselsheimer Hyundai-Designstudio für den europäischen Markt entwickelt. Mit leicht ansteigender Fensterlinie und geschwungenem Dach unterscheidet er sich deutlich von seinem eher robust-kantigen Vorgänger. So wirkt der leicht auf 4,41 Meter gestreckte, aber fünf Zentimeter flachere ix35 deutlich dynamischer. Sein hexagonaler Kühlergrill greift das neue Markengesicht von Hyundai auf.
Auch im Innenraum wird die Abkehr von Asphaltcowboy-Image des Tucson sichtbar. Gut verarbeitete, ansprechende Materialien bis hin zu optionaler Lederausstattung vermitteln einen hochwertigeren Eindruck. Das Cockpit mit übersichtlichem Armaturenbrett und gut ablesbaren Instrumenten setzt sich klar vom Billig-Ambiente früherer Zeiten ab.
Bei ersten Fahrten im hauptstädtischen Großstadtverkehr und im Umland zeigte sich der Kompakt-SUV gut auf europäische Ansprüche abgestimmt und handlich. Erstmals ist er nur mit gewichts- und damit spritsparendem Vorderradantrieb erhältlich – zu attraktiven Einstiegpreisen ab 20 990 Euro. Allradantrieb kostet 1700 Euro mehr, eine optionale Sechs-Gang-Getriebeautomatik 1450 Euro.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis kann sich dennoch sehen lassen. Schon die Basisausführung Comfort verfügt mit ABS, ESP, sechs Airbags, Bremsassistent, Berganfahrhilfe und Bergabfahrkontrolle über viele Sicherheitsfeatures. Hinzu kommen bequeme Sitze mit gutem Seitenhalt, Klimaanlage und CD-Radio. Ausstattungsbereinigt sei der ix35 gut zehn Prozent günstiger als sein Vorgänger, rechnen Hyundai-Experten vor. Zugleich bietet er Raum für fünf Personen und Gepäck. Das Platzangebot ist auch auf den hinteren Sitzen für normal große Erwachsene ausreichend, die Rückbank aber nicht verschiebbar.
Der Einstiegs-Benziner ist mit der werksseitigen Fünf-Gang-Schaltung flott unterwegs, seine Federung erscheint etwas komfortabler als bei den Diesel-Modellen. Den Sprint auf Tempo 100 meistere der Fronttriebler in 10,4 Sekunden, sagt Hyundai. Mit Allradantrieb seien es 10,7 Sekunden (Automatik 11,3 Sekunden). Eine Eco-Anzeige im Cockpit gibt Empfehlungen für spritsparende Gangwahl. Die Höchstgeschwindigkeit liegt laut Datenblatt bei gut 180 Stundenkilometern. Der Normverbrauch wird mit knapp acht Litern angegeben, der C02-Ausstoß mit 180 Gramm je Kilometer.
Die Benziner-Version läuft ruhig, wird aber erst bei höheren Drehzahlen richtig munter. Darunter wirkt der Motor etwas zäh. Besser können das die beiden Common-Rail-Diesel, die ebenfalls die Euro-5-Norm erfüllen. Mit ihnen ist der ix35 aber deutlich teurer: Mindestens 24 190 Euro kostet die 136-PS-Version, das Topmodell (184 PS) sogar ab 28 490 Euro. Dafür entwickeln sie souveränen Vortrieb und arbeiten mit der agil schaltenden Automatik harmonisch.
Im Topmodell mit Allradantrieb reagiert der Zweiliter mit einem variablen Turbolader sehr spontan aufs Gas und legt ohne Anfahrschwäche oder Turboloch schon ab 1500 Touren richtig los. Zehn Sekunden von Null auf Tempo 100 und 194 km/h Spitze stehen für den bisher stärksten Diesel in dieser Klasse zu Buche (Werksangaben). Der Euro-Normverbrauch wird auf 6,1 bis 7,2 Liter Diesel beziffert. Auf dem Display des Bordcomputers war auf den kurzen Strecken beim Verbrauch mindestens eine Acht vor dem Komma zu lesen.
Als zusätzliche Kaufanreize bietet Hyundai fünf Jahre Garantie ohne Kilometergrenze, eine ebenso lange Mobilitätsgarantie sowie kostenlose Wartungsinspektionen alle 30 000 Kilometer oder zwölf Monate in dieser Zeit. Das erspare dem Käufer rund 2000 Euro an Betriebskosten, rechnet Hyundai vor und hofft, dass der ix35 den Platzhirschen wie VW Tiguan, Ford Kuga, BMW X1 oder Toyota RAV4 Kunden abjagen kann. Dafür sprechen zum Beispiel auch rund 5000 Euro Preisvorteil der Basisversion gegenüber einem vergleichbar ausgestatteten Tiguan. Rund 6000 Verkäufe werden noch bis Jahresende erwartet.
tf/mei/ddp
___________________________________
>> Alle Artikel zum „Schwerpunkt ADAC“ bei MotorFieber
Begeistert von diesem Artikel? Follow us on Twitter!