[MotorBusiness] Krise in Sicht? Getriebe-Hersteller Getrag gerüstet für Abschwung

[MotorBusiness] Krise in Sicht? Getriebe-Hersteller Getrag gerüstet für Abschwung

Der V-förmige Konjunkturverlauf nach der Krise mit einem steilen Hochlauf der Nachfrage wird von einem W-förmigen Verlauf abgelöst. „Es wird ein W geben. Die Frage ist nur wann?“ sagte Tobias Hagenmeyer, Präsident des Getriebeherstellers Getrag, auf dem Kongress der Automobilwoche. Er rechnet damit, dass aus der Erfahrung der Krisenjahre 2008/2009 die Unternehmensstrategie künftig in viel kürzeren Abständen als in der Vergangenheit hinterfragt und auf den Prüfstand gestellt werden muss. Die Volatilität der Finanzmärkte und die Instabilität ganzer Länder würde dafür sorgen, dass Voraussagen in die Entwicklung der Märkte immer schwieriger zu treffen seien.

In diesem Zusammenhang setzt er sich auch kritisch mit der Finanzwelt auseinander: „Dort wird nach wie vor auf Teufel komm raus gezockt“. Laut Hagenmeyer ist der Ansatz des „Trial and Error“ ein Auslaufmodell. „Die Dinge, die wir angehen, müssen funktionieren“, sieht er kaum noch Spielraum für Fehlentscheidungen.

Um für die nächste Krise besser gewappnet zu sein, will Hagenmeyer die Getrag-Bilanz stärken. So wurde erst kürzlich der schon einmal geplante Verkauf des Bereichs Driveline umgesetzt. Weitere Aspekte sind für ihn die Erhöhung des Eigenkapitals und eine Senkung der Fixkosten. Eine Konzentration aufs Kerngeschäft beinhaltet für ihn aber auch, nicht jedem möglichen Geschäft nachzurennen. „Wir selektieren sehr stark“, will der Getrag-Präsident Fehler aus der Vergangenheit vermeiden. Er plädiert für ein differenziertes Vorgehen bei Kunden, Fahrzeugen, Ländern, Partnern und Technologien. „Nicht jedes Volumen ist ein gutes Volumen“, so Hagenmeyer. „Denn am Ende des Tages ist es unser Geld und man kann es nur einmal einsetzen“.

[Foto: Getrag / Link]

Posted on Nov. 3, 2011 in MotorBlog News, MotorBusiness

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