Im weltweiten Wettlauf um die Entwicklung elektrisch angetriebener Fahrzeuge fordert die deutsche Automobilindustrie Unterstützungdurch die Politik. Angesichts der auch in einigen Jahren noch immer enorm hohen Zusatzkosten für Elektrofahrzeuge sei die Politik gefordert, sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) am Mittwoch in Ludwigsburg.
„Sie kann die Markteinführung von Elektroautos nicht allein demMarkt überlassen“, betonte er.
Wissmann rechnete vor, dass bei einem Elektroauto der unteren Mittelklassewegen der teuren Batterien in naher Zukunft mit Mehrkosten von 10.000 bis 15.000Euro gegenüber einem herkömmlichen Fahrzeug zu rechnen sei. Aber selbst wenn die Batterien durch höhere Stückzahlen billiger würden, müsse der Kunde auch im Jahr 2020 noch 7000 bis 10.000 Euro mehr zahlen.
„Im Vergleich zu konventionellen Antrieben werden Elektrofahrzeuge also noch lange eine große ökonomischeHerausforderung bleiben“, betonte der Verbandschef auf dem Technischen Kongress des VDA.
Er sprach sich gegen einen nationalen Alleingang aus, der lediglich zu einemSubventionswettlauf verschiedener Nationen führe. Wissmann forderte gemeinsameStandards in Europa und Übersee für E-Autos und ihre Infrastruktur. Dazu gehöreauch klimafreundliche Energie. Die Politik sei gut beraten, die Einführung derElektromobilität durch ein gemeinsames Wettbewerbsumfeld in Europa zuflankieren, eine faire Besteuerung zu gewährleisten und den Aufbau einerflächendeckenden Infrastruktur zu unterstützen, sagte er. „Wenn Politik,Wirtschaft und Wissenschaft an einem Strang ziehen, haben wir besteVoraussetzungen, um den Produktionsstandort Deutschland auch für das Automobilder Zukunft zu einem Kernland zu machen“, sagte Wissmann.
tf/wati/dpa
___________________________________
>> Alle Artikel zum „Schwerpunkt Greeen“ bei MotorFieber
Begeistert von diesem Artikel? Follow us on Twitter!