[Feature] Chevrolet Spark: Neuer City-Flitzer aus USA im Minivan-Look

chevrolet spark

Chevrolet Deutschland gehört zu den Gewinnern von Abwrackprämie und Kleinwagenboom. Die Neuzulassungen wuchsen 2009 um rund 10 000 Wagen auf 31 259. Das ist hierzulande das bislang beste Verkaufsergebnis für die General-Motors-Tochter, die vor fünf Jahren aus der Marke Daewoo hervorging. Ihr Bestseller war wie im Jahr zuvor der Kleinwagen Matiz mit 17 895 Abnehmern. Er verdoppelte damit seine Verkäufe auf einen Marken-Anteil von 57,2 Prozent.

In dieser Erfolgsspur soll nun der neue Stadtflitzer Spark, zu Deutsch «Funke», weiter vorankommen – oder zumindest einen Absatzeinbruch, wie ihn viele Branchenexperten für dieses Jahr erwarten, abfedern. Ob der Funke des Matiz-Nachfolgers zu den Kunden überspringt, muss sich bei den allgemein flauen Marktaussichten erst noch zeigen. Chevrolet werde die Vorjahres-Stückzahl sicher nicht ganz erreichen, wolle jedoch den erreichten Pkw-Marktanteil mittelfristig auf 1,5 bis 2 Prozent verdoppeln, übte sich Deutschland-Chef Markus Leithe bei der Vorstellung des neuen Minis in Optimismus.

Der Spark hat außen wie innen fast nichts mit seinem Vorgänger Matiz gemein. Er präsentiert sich in eigenständigem, frischem, ja frechem Lifestyle-Design. Sein Minivan-Look mit schmaler, hochbauender Kontur und leuchtenden Farben zielt unverhohlen auf jüngere Käufer. Sportlich-selbstbewusst wirken die großen, ellipsenförmigen Scheinwerfer, die über den Kotflügeln weit nach hinten in die hohe Motorhaube reichen. Ebenso auffällig sind die markanten Rückleuchten. Einen Hauch Dynamik will die sanft ansteigende Seitenlinie vermitteln – allerdings bricht sie wie bei manch anderem Kleinwagen am Heck unvermittelt senkrecht ab.

Innen wirkt der Spark in Anmutung und Raumangebot ebenfalls höherwertiger als der Vorgänger. Eine Plastikverkleidung ist in dieser Preisklasse wohl unumgänglich. Sie wirkt aber in diesem Fall nicht billig, und die Verarbeitung erscheint ebenfalls recht anständig. Der Sitzkomfort ist gut, hinten gibt es auch für zwei größere Erwachsene ausreichend Raum. Das lässt sich vom Gepäckabteil nicht sagen: Es fasst mit 170 Litern Volumen wohl nur das Wichtigste. Bei umgeklappter Rückbank sind es bis zum Dach 994 Liter.

Chevy will sich künftig höher platzieren. Der gehobene Anspruch werde sich auch im öffentlichen Auftritt und Marketing widerspiegeln, meint Markus Leithe: Chevrolet wolle ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten – nicht unbedingt das billigste Auto.

chevrolet spark

Erhältlich ist der Mini in zwei Benziner-Varianten: mit 1,0 Litern Hubraum (68 PS) und 1,2 Litern (82 PS). Mit beiden zeigte er sich bei ersten Fahreindrücken in der Stadt spritzig und handlich. Außerhalb dieses Haupteinsatzgebiets wirkte aber besonders der kleine Vierzylinder in höheren Gängen und an Steigungen angestrengt und zäh. Der 82-PS-Motor wiederum versieht seine Arbeit akustisch aufdringlich. Etwas mehr Dämmung wäre nicht schlecht. Besondere Dynamik ist beider Sache nicht. Der Ein-Liter-Antrieb mit 93 Newtonmetern (Nm) bei 4800 Umdrehungen braucht trotz der handlichen Fünf-Gang-Schaltung 15,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100, der 1,2-Liter-Motor mit 111 Nm immerhin gut zwölf Sekunden. Bis zum Erreichen der Spitzengeschwindigkeit (154/164 km/h) ist etwas Geduld nötig. Dafür sollen beide laut Datenblatt im EU-Mix mit 5,1 Litern Super auf 100 Kilometer auskommen. Die CO2-Emission wird auf 119 Gramm je Kilometer beziffert.

Chevrolet

Für passive Sicherheit sorgen serienmäßig ABS, doppelte Front-, Fenster- und Seitenairbags, ein Pedalrückzug-System, Gurtstraffer sowie eine elektronische Brems- und Traktionskontrolle. Vier Sterne bekam der Spark damit bei Euro-NCAP-Crashtests für Insassen-, Kinder- und Fußgängerschutz. Der fünfte fiel dem fehlenden ESP zum Opfer. Der Schleuderschutz ist beim Spark nur gegen Aufpreis (300 Euro) an Bord. Wem die Basisausstattung zu karg ist, der sollte die Versionen LS (ab 10 890 Euro) oder LT (ab 12 690 Euro) wählen. Dann gibt es unter anderem elektrische Spiegel und Fensterheber, Klimaautomatik und Alufelgen.

Der Einstiegspreis des 3,64 Meter kurzen Micro-Chevys beginnt bei attraktiven 8990 Euro. Damit dürfte er eine Alternative zum Citroen C1, Toyota Aygo oder Fiat Panda bilden. Nicht zuletzt könnte er auch zum Konkurrenten für den Agila der GM-Konzernschwester Opel oder den Zwillingsbruder Suzuki Splash werden. tf/mei/ddp
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Posted on März 24, 2010 in Green, MotorBlog News

One Response to “[Feature] Chevrolet Spark: Neuer City-Flitzer aus USA im Minivan-Look”

  1. Tweets die [Feature] Chevrolet Spark: Neuer City-Flitzer aus USA im Minivan-Look | TechFieber Motor erwähnt -- Topsy.com Says:

    […] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von motorfieber erwähnt. motorfieber sagte: :: [Feature] Chevrolet Spark: Neuer City-Flitzer aus USA im Minivan-Look http://bit.ly/8YV15I […]

  2. Norman Says:

    Ich habe mir den Spark heute bei einem Autohändler angesehen. Er wirkt solide und alles andere als billig. Die Autozeitschriften hingegen scheinen hingegen ganz unterschiedliche Meinungen dazu zu haben. Von „Solides Alltagsfahrzeug“ bis „Überteuerter Kleinstwagen mit vielen Schwächen“ ist in den Fazits alles dabei. Morgen steht eine Probefahrt an.

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