Mitarbeiter des Autoherstellers Fords müssen sich von Montag (6. Juni, 8.30 Uhr) an wegen Bestechungsverdachts vor dem Amtsgericht Saarlouis verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den drei Angeklagten Bestechung, Betrug sowie Bestechlichkeit und Beihilfe zum Betrug vor. Zwei Mitarbeiter der Saarlouiser Ford-Werke sollen durch einen externen Unternehmer begünstigt worden sein.

Im März hatte sich der Vorsitzende Richter nach Verlesung der Anklage für befangen erklärt. Sein Schwager, Geschäftsführer eines örtlichen Unternehmens, soll in dem Verfahren als zusätzlicher Zeuge gehört werden.

Der Anklage zufolge sollen Familienmitglieder eines Ford-Mitarbeiters 400-Euro-Jobs erhalten haben, ohne dass sie dafür Leistungen erbrachten. Insgesamt seien so mehrere 10.000 Euro gezahlt worden, heißt es weiter. Zudem habe eine Ehefrau ein Peugeot Cabrio zu Unrecht kostenlos benutzen dürfen. Die Frau eines zweiten Ford-Mitarbeiters habe vom beklagten Unternehmer einen Jaguar für knapp 5.000 Euro gekauft, obwohl der Wagen mehr als 11.000 Euro wert war.

Ihr Mann erhielt der Staatsanwaltschaft zufolge unter anderem einen Fernseher, einen Whirlpool und eine Runddusche. Dafür sei der Unternehmer bei Auftragsvergaben und Leistungsabrechnungen durch die Ford-Mitarbeiter bevorteilt worden.

Im Falle einer Verurteilung drohen den Beschuldigten Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren. Für den Prozess sind vier Verhandlungstage angesetzt.

hei/dapd