Der Volkswagen-Konzern startet in Russland durch. Nach Informationen der «WirtschaftsWoche» plant das Wolfsburger Unternehmen, die Produktion im Werk Kaluga südwestlich von Moskau um 50.000 auf 200.000 Fahrzeuge im Jahr zu steigern. Alternativ dazu gebe es Überlegungen, ein zweites Werk mit einer Kapazität von 150.000 Autos gegenüber der bestehenden Fabrik zu bauen. VW war am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Ebenso plane die Stuttgarter Robert Bosch-Gruppe den Ausbau ihrer Fabrik im Gebiet Saratow und prüft den Bau eines neuen Werks in Russland. «In Zukunft werden wir zunehmend Hightech-Bauteile lokal in Russland produzieren», sagte der für das Automotive-Geschäft in Russland zuständige Bosch-Manager Walter Schöpf. Damit stehe der weltgrößte Autozulieferer nicht allein. Auch der Hannoversche Autoausstatter Continental plane die Produktion in Russland und steht laut «WirtschaftsWoche» unmittelbar vor dem Baubeginn eines Reifenwerks in der Nähe von Kaluga.
Die Expansion des VW-Konzerns und der deutschen Autozulieferer resultiert aus einem Dekret der russischen Regierung, wonach ausländische Autohersteller künftig mindestens 300.000 Wagen pro Jahr für den russischen Markt im Lande herstellen sollen und bis zu 60 Prozent der Zulieferer-Teile aus russischen Werken beziehen müssen. Andernfalls drohten ihnen schmerzhafte Importzölle. Experten prognostizierten, dass der Autoabsatz in Russland von derzeit rund 1,9 Millionen Neuzulassungen pro Jahr auf 4 Millionen im Jahr 2020 wächst.
hei/dapd