Der MAN-Konzern hat seinen ersten Umwelt- und Sozialbericht vorgelegt und will damit junge Fachkräfte und neue Investoren gewinnen. Konsequenter Umweltschutz spare nicht nur Energiekosten und Ressourcen, sondern stärke auch die Reputation des Unternehmens, sagte MAN-Personalvorstand Jörg Schwitalla am Mittwoch in München.
Der Kapitalmarkt interessiere sich stark für Nachhaltigkeit, weil das für die Stellung eines Unternehmens in der Gesellschaft und für seine Zukunft wichtiger werde, sagte Michael Werner von der Wirtschaftsprüfgesellschaft PricewaterhouseCoopers, die den MAN-Corporate-Responsibility-Bericht testiert hat. Obwohl es keinerlei Vorschrift gebe, legten inzwischen alle DAX-Konzerne außer Fresenius und Infineon solche Berichte vor. «Es gibt einen Wettbewerb von Unternehmen, sich über dieses Feld zu profilieren», sagte Werner.
Für den Corporate-Responsibility-Bericht nahm MAN seine Nachhaltigkeit auf allen Feldern unter die Lupe – von der Korruptionsbekämpfung über die Produktsicherheit und dem Umgang mit den Mitarbeitern weltweit bis zur Energiebilanz. Von 400 befragten MAN-Großaktionären nannten rund 300 Ressourcenschonung als größte Herausforderung. MAN wolle im kommenden Herbst in den Dow-Jones-Sustainibility-Index aufgenommen werden, sagte Schwitalla. Zuletzt hatte es am CO2-Ausstoß in der Produktion gehapert. Eine Aufnahme in diesen Index würde MAN attraktiver machen für einige Stiftungen oder Pensionsfonds, die große Vermögen verwalten und sich zu nachhaltigem Investment verpflichtet haben.
Wenn die eigenen Mitarbeiter und ihre Familien stolz auf ihr Unternehmen sein könnten, lasse sich auch leichter qualifizierter Nachwuchs gewinnen, erklärte der MAN-Personalchef. MAN plane dieses Jahr mindestens 3.000 neue Stammmitarbeiter einzustellen, gut die Hälfte davon in Deutschland. Seit Januar sei schon die Hälfte dieser zusätzlichen Mitarbeiter eingestellt worden.
hei/dapd