Beflügelt von positiven Quartalszahlen sind die Aktien von Volkswagen <VOW3.ETR> (VW) am Mittwoch mit einem Kursplus von mehr als vier Prozent an die Dax-Spitze <DAX.ETR> gestiegen. Der Autokonzern steuert dank anhaltend hoher Verkäufe auf ein weiteres Rekordjahr zu. Bei Erlösen und operativem Ergebnis übertraf der Konzern deutlich die Erwartungen der Analysten. Händler verwiesen vor allem auf die Stärke des Chinageschäfts und priesen den positiven Ausblick.
Bereits vor Veröffentlichung der Zwischenbilanz waren die VW-Titel getragen von der Hoffnung auf Rekordverkäufe im Auftaktquartal und einem Ergebnissprung beim schwedischen Nutzfahrzeughersteller Volvo <VOLV-B.SSE> <VOL1.FSE> an die Dax-Spitze geklettert. Bis 11.30 Uhr gewannen die VW-Vorzüge dann 4,02 Prozent auf 125,55 Euro. Der Dax legte unterdessen um 0,57 Prozent auf 7.398,73 Zähler zu. Auch die Titel von MAN <MAN.ETR> und Daimler <DAI.ETR> verteuerten sich getragen von der positiven Stimmung im Autosektor jeweils um etwa zwei Prozent. „Die Zahlen von VW sind durch die Bank besser als erwartet“, sagte ein Aktienhändler. Dies beflügele neben den VW-Titeln auch die übrigen Werte der Branche. Zudem habe VW sich positiv über den Start ins Jahr geäußert. Dies sei „absolut positiv“ für die Aktie.
‚CHINASYNDROM HINTERLÄSST POSITIVE SPUREN‘
Händler Andreas Lipkow von MBW Fairtrade sagte: „Das Chinasyndrom hat auch bei den Zahlen der Volkswagen AG positive Spuren im Ergebnis hinterlassen. Der Umsatz- und Ergebnissprung von der Konzerntochter Audi führte zu einem Ergebnis weit über den Erwartungen der meisten Marktteilnehmer. Gerade im Vorfeld waren doch einige Zweifel über die ambitionierten Erwartungen aufgekommen. Umso besser für den Gesamtmarkt und die VW-Aktionär, dass diese überboten werden konnten.“
Die Zahlen zeigten deutlich, dass VW sich „sicherlich auf dem richtigen Weg“ befinde, sagte Aktienhändler Markus Huber von ETX Capital. Volkswagen werde von vielen Analysten als die Firma mit dem größten Potenzial im Automobilsektor gesehen. Das habe unter anderem damit zu tun, dass „VW am besten positioniert ist, was das Geschäft in China betrifft“. Zudem seien die Tarifabschlüsse „ok und die Auftragsbücher voll“. Huber bezeichnete die Zahlen als „sehr gut“. Sie zeigten, dass der Konzern weiterhin „sehr gut positioniert“ sei. Interessant sei zudem, dass erstmals „nicht ganz unerwartet“ der starke Euro erwähnt werde, dessen schneller Anstieg sich negativ auf den Absatz auswirke. Huber folgert, dass „in der nächsten Zeit der Euro vermehrt in den Blickpunkt rücken wird, was den Börsenpreis von VW betrifft.“ Die Zahlen bestätigten, dass Umsatz und Gewinn im Vergleich zum Vorjahr stiegen und der Marktanteil noch immer wachse.