Wer wird neuer GM-Chef? Saab vor der Abwicklung

Big Trouble in Detroit. Schlimmer hätte die Woche kaum beginnen können. Erst wird der Rücktritt des General-Motors-Chefs Fritz Henderson verkündet. Und nun steht die schwedische GM-Tochter Saab kurz vor der Abwicklung.

Nach dem gescheiterten Verkauf an den Nischenproduzenten Koenigsegg gibt der US-Autokonzern General Motors seiner schwedischen Automarke Saab noch eine Gnadenfrist bis zum Jahresende. Auf seiner Sitzung am Dienstagabend entschied der GM-Verwaltungsrat, dass Übernahmeangebote noch bis Ende Dezember geprüft werden. Sollte sich bis dahin keine «passende Lösung» ergeben haben, werde mit der Abwicklung von Saab begonnen, hieß es nach der Sitzung. Zu etwaigen Interessenten wollte sich GM nicht äußern.

Zuvor hatte GM-Verwaltungsratschef Ed Whitacre den Rücktritt des Konzernchefs Fritz Henderson bekanntgegeben, Whitacre will nun die Führung von GM übernehmen, bis ein neuer GM-Chef gefunden sei. Zu den Gründen des Rücktritts Hendersons äußerte er sich nicht.

Whitacre versicherte allen Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Kunden, dass GM das operative Geschäft wie gewohnt fortgesetzt werde. Ziel müsse eine Rückkehr des Unternehmens in die Gewinnzone sein.

Der 51-jährige Henderson hatte die GM-Konzernspitze erst Ende März übernommen, als der damalige Chef Rick Wagoner angesichts der bevorstehenden Insolvenz zum Rücktritt genötigt wurde.

Henderson habe eine «bemerkenswerte» Leistung vollbracht, indem er das Unternehmen durch eine «außerordentlich schwierige Zeit» geführt habe, sagte Whitacre während einer Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung des GM-Verwaltungsrates. Allerdings seien sich im Verwaltungsrat «alle einig gewesen, dass einige Änderungen erforderlich sind.»

Whitacre war zuvor Chef des Telekomkonzerns AT&T und wurde von der Obama-Regierung im Zuge des Regierungsrettungsplans für den angeschlagenen Autobauer als Chairman bei GM installiert. [tf/mati/ddp]

Posted on Dez. 2, 2009 in Auto-Krise, MotorBusiness

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