Leistungsstarker Turbodiesel und Feinschliff sollen Absatz des sportlichen Cross-over beflügeln
Für die meisten deutschen Geländewagen-Kunden ist ein SUV ohne Dieselantrieb wie eine Suppe ohne Salz. Beim aktuellen Marktführer VW Tiguan wurden im Oktober 62,5 Prozent der Neuwagen mit einem Selbstzünder-Antrieb zugelassen, beim nobleren Segment-Zweiten Audi Q5 sogar 85 Prozent. Diese Zeichen der Zeit hat auch Mazda erkannt. Seit vorigem Monat bietet der japanische Importeur sein überarbeitetes SUV-Flaggschiff CX-7 mit einem neuen, leistungsstarken und sauberen Common-Rail-Turbodiesel an.
Dies solle den Absatz des «sportlichen Cross-over-SUV» beflügeln und die Marktperspektiven der Marke in dem hierzulande trotz Wirtschaftskrise und CO2-Diskussion weiter leicht wachsenden Segment verbessern, hoffen die Mazda-Strategen. Das könnte klappen. War der vor zwei Jahren gestartete CX-7 bislang eher ein Exot auf deutschen Straßen, so verdoppelten sich die Neuzulassungen im Oktober gegenüber dem Vormonat auf 327. Zwar handelt es sich dabei zu einem großen Teil um Händlerzulassungen für Vorführwagen – gleichwohl kommen deutlich mehr als die 287 Neuzulassungen der ersten acht Monate zusammen, und bis auf drei hatten alle CX-7 den neuen Dieselantrieb.
Eine gute Wahl, denn dieser 2,2-Vierzylinder-Common-Rail-Turbodiesel der neuesten Generation aus dem Hause Mazda hat es in sich. Hohe Drücke und präzise gesteuerte Einspritzung schlagen sich in mehr Leistung und Effizienz des Allradlers nieder. Das Resultat sind 173 PS bei 3500 Umdrehungen und überzeugende Fahrleistungen mit einem Verbrauch um die 7,5 Liter auf 100 Kilometer. Diese stehen nicht nur auf dem Datenblatt, sondern ließen sich bei ersten Fahreindrücken laut Bordcomputer auch erreichen. Ein ansprechender Wert, berücksichtigt man die 4,70 Meter Länge des mittelgroßen, hochbeinigen SUV. Schon ab 2000 Umdrehungen schickt der Turbodiesel bärenstarke 400 Newtonmeter Drehmoment mit bedarfsgerechter variabler Kraftverteilung an die Achsen. Damit sprintet der CX-7 in 11,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht ohne Beschleunigungsloch bis zu 200 km/h Spitzengeschwindigkeit (Werksangaben).
Dabei ist der Diesel nicht nur durchzugsstark, sondern nach Mazda-Angaben auch sauber. Dank eines Katalysators, der durch selektive katalytische Reduktion (SCR) und AdBlue-Harnstoff-Additiv die Stickoxide im Abgas wirkungsvoll verringert, erfüllt er bereits die ab 2011 geltende Euro-5-Norm. Der Diesel läuft seidenweich und so leise, dass oft eher die Abroll- und Windgeräusche zu hören sind. Gekoppelt ist er mit einem manuellen Sechs-Gang-Getriebe. Das passt zum Wagen, wirkt jedoch manchmal etwas hakelig. Eine Getriebeautomatik soll Mazda zufolge in etwa zwei Jahren kommen. Auch eine Start-Stopp-Automatik ist vorerst nicht in Sicht.
Das Modellangebot des überarbeiteten CX-7 ist so zum Start auf dem deutschen Markt recht überschaubar: eine Karosserieform, drei Ausstattungslinien, permanenter Allradantrieb, ein manuelles Getriebe und zwei Motoren – denn neben dem Diesel wird weiter der optimierte Turbo-Benzindirekteinspritzer 2,3 Liter MZR DISI mit 260 PS für die höchste Ausstattungsvariante High-Line angeboten.
In Design und Ausstattung optisch aufgefrischt und aufgewertet kostet das Diesel-Einstiegsmodell Prime-Line ab 29 990 Euro. Ab Werk an Bord sind unter anderem Klimaautomatik, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen sowie zwei technische Neuheiten für mehr Sicherheit: Ein Spurwechselassistent warnt beim Überholen vor Fahrzeugen im toten Winkel, eine Notbrems-Warnblinkautomatik den Nachfolger bei starkem Bremsen. Die reicher ausgestattete mittlere Ausstattungslinie Center-Line wird ab 31 590 Euro angeboten, das luxuriöse Spitzenmodell High-Line ab 35 390 Euro (Benziner: 36 990 Euro). Für die beiden höheren Ausstattungen gibt es auf Wunsch ein elektrisch bedienbares Glasschiebedach (860 Euro Aufpreis) und ein ins Multi-Informations-Display integriertes Navigationssystem (720 Euro).
Hans-Peter Nacken/ddp