«Mehr Sicherheitsabstand, mit angepasster Geschwindigkeit vorausschauend fahren und – vor allem – Winterreifen mit mindestens vier Millimetern Profiltiefe sind das A und O, um mit dem Auto sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen», sagt Christoph Sieg. Er ist Instrukteur beim Fahrsicherheitszentrum des ADAC in Haltern. Doch wenn es Frau Holle besonders gut meint, können selbst Winter-Pneus das Vorwärtskommen mitunter nicht mehr gewährleisten. Dann kann man das Auto nur mit einer Schaufel, Schneeketten oder Anfahrhilfen wieder mobil bekommen – und deshalb gehört dieses Winterzubehör zuvor eingepackt.
Fahrzeuge, die mit Antiblockiersystem (ABS), das die Lenkfähigkeit des Autos während des Bremsens sicherstellt, und elektronischen Stabilitätsprogrammen wie ESP ausgerüstet sind, besitzen auf glatten Fahrbahnen deutliche Vorteile. «Jedoch nur, wenn sie mit ordentlichen Winterreifen bestückt sind», mahnt der Fachmann: «Sommerreifen oder abgefahrene M+S-Pneus setzen die Hightech-Helfer matt.» Bei schlechten Sommerreifen verlängert sich der Bremsweg durch ABS sogar.
Besonders tückische Glatteisfallen lauern auf Brücken oder in Waldschneisen. Denn die Luft kühlt Brücken von oben und unten gleichzeitig. Auch im Wald herrschen oft niedrigere Temperaturen, so dass dort oft Schnee- oder Eisreste die Straßenoberfläche in eine Rutschbahn verwandeln. Besondere Vorsicht ist bei Temperaturen um den Gefrierpunkt angeraten. Denn dann ändern sich die Verhältnisse durch permanentes Tauen und Frieren ständig. Bei null Grad ist das Eis durch einen Wasserfilm zudem deutlich glatter als bei starkem Frost.
«Hat sich das Auto im tiefen Schnee festgefahren, kann es meist durch Schaukelbewegungen wieder flott gemacht werden», schildert der Fahrtrainer seine Erfahrungen. Hierzu abwechselnd den zweiten Gang und den Rückwärtsgang einlegen. Hilft dies nichts, sorgen Fußmatten unter den Antriebsrädern mitunter für ausreichenden Griff. Wenn gar nichts mehr geht, die Räder freischaufeln, bis sie wieder festen Grund unterm Gummi haben.
«Bleiben Fronttriebler am Berg hängen, hilft ein einfacher Trick», verrät der ADAC-Fachmann: «Einfach den Wagen wenden und rückwärts fahren. Der Motor bringt so mehr Gewicht auf die Antriebsachse.» Beim Heckantrieb leisteten ein paar Sandsäcke im Kofferraum gute Dienste. Am besten sei jedoch, schon vor dem Hang Schneeketten auf die Antriebsräder zu montieren. ddp
Von ddp-Korrespondent Patrick Leclerc