ADAC-Skandal | Auto-Hersteller fordern volle Transparenz

ADAC-Skandal | Auto-Hersteller fordern volle Transparenz Der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) hat umfassende Aufklärung im Skandal um geschönte Zahlen beim ADAC-Preis „Gelber Engel“ verlangt. Der Automobilclub hatte angekündigt, seine Strukturen zu reformieren und für mehr Transparenz beim „Gelben Engel“ zu sorgen. „Das ist dringend nötig, denn nur so kann die Glaubwürdigkeit des Verfahrens wiederhergestellt werden“, so ein VDA-Sprecher heute morgen in der „Welt“.

Die Vorsitzende des Rechts- und Verbraucherausschusses des Bundestages, Renate Künast (Grüne), forderte andere Organisationen auf, ihre Eigenkontrollen offenzulegen. Künast sagte der „Saarbrücker Zeitung“ (Dienstag), alle Verbraucherorganisationen müssten jetzt erklären, „nach welchen Kriterien sie ihre Tests oder Umfragen durchführen – und wie sie sich in ihrem Management selbst kontrollieren“. Zugleich riet Künast dazu, „einen Beirat oder einen Kontrolleur von außen“ einzusetzen, der die Verfahren von Tests oder Umfragen ergänzend prüft.

Dem Autoclub ADAC warf die frühere Fraktionschefin der Grünen vor, nicht nur einen Betrug begangen zu haben. „Der Club hat auch eine irreführende Marktpolitik betrieben.“ Er müsse daher jetzt deutlich machen, wie er damit umgehen wolle. „Dazu habe ich noch nichts gehört“, kritisierte Künast.

Der zurückgetretene Kommunikationschef des Automobilclubs, Michael Ramstetter, hatte laut ADAC nicht nur 2014, sondern auch die Jahre zuvor bei der Umfrage zum Lieblingsauto der Deutschen die Zahlen geschönt. Der ADAC-Geschäftsführer Karl Obermair kündigte am Montag in München umfassende Aufklärung an.

Weitere personelle Konsequenzen soll es zunächst nicht geben. ADAC-Präsident Peter Meyer verteidigte seinen Geschäftsführer in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag): „Wir haben volles Vertrauen in die Arbeit von Dr. Obermair, der mit der umfassenden Aufklärung der Angelegenheit beauftragt ist. Er ist Aufklärer und nicht Verursacher.“ Der ADAC dürfe nicht unter einen Generalverdacht gestellt werden, sagte Meyer.

Posted on Jan. 21, 2014 in MotorBlog News, MotorBusiness

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