Da hilft aller Glanz und Hype der diese Woche gestarteten Mega-Motorshow IAA nichts. Auch VW holen ernüchtende Absatzzahlen wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Denn der globale Absatz des Volkswagen-Konzerns ist im August auf Vorjahresniveau verharrt. Mit 720.400 Auslieferungen schlugen die Wolfsburger lediglich 900 Pkw und leichte Nutzfahrzeuge oder 0,1 Prozent mehr los als im August des Vorjahres.
Zwei Faktoren sind für die Statistik jedoch wichtig: Der massive Hagelsturm am Wolfsburger Stammwerk Ende Juli, der beinahe 20.000 Autos in Mitleidenschaft zog, verzögert die Auslieferungen. Zudem hatte der Mehrmarkenkonzern bisher im Jahr vom Porsche-Effekt profitiert: Die Sportwagenschmiede zählt erst seit August 2012 mit zum Unternehmen, brachte also in den bisherigen Monaten zusätzlichen Schub. Dieser Hebel fiel nun in der August-Statistik erstmals weg.
Mit 6,17 Millionen Fahrzeugen per August liegt der Konzern mit seinen zentralen Absatzbringern VW, Audi <NSU.ETR>, Seat, Skoda und Porsche auf Jahressicht zwar 4,5 Prozent im Plus. Das Tempo erlahmt aber spürbar, denn Ende Juli stand noch 5,1 Prozent Zuwachs in den Büchern. Und bis Jahresende will Volkswagen 9,5 Millionen Wagen ausliefern, was auf Basis der gut 9,3 Millionen vom Vorjahr nur 1,7 Prozent Plus wären. Für die nächsten Monate glaubt VW also kaum an größere Sprünge.
Entsprechend zurückhaltend äußerte sich Vertriebschef Christian Klingler: „Wir gehen weiterhin davon aus, dass wir trotz schwieriger Rahmenbedingungen unsere Auslieferungen für das Gesamtjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr steigern werden.“ Zentrales Sorgenkind bleibt Europa: 2,39 Millionen Fahrzeuge dort bis Ende August sind minus 3,3 Prozent. Gegenpol ist aufs Neue China mit zweistelliger Verbesserung.