Da ist nun der Film zum Auto. Der Streifen, den zu drehen Jaguar gefühlt mehr Zeit benötigt hat, als den F-Type zu entwerfen. „Desire“ heißt das cineastische Kleinod. Die Paarung britischer Sportwagen und Actionfilm ruft James Bond in den Hinterkopf, die Erwartung steigt – und wird leider enttäuscht.
Damian Lewis quält sich mit Jordi Mollà und Shannyn Sossamon durch die Einsamkeit der Wüste, wobei ihm weder Golden Globe und Emmy helfen. Es werden Motoren hochgedreht, wird mit Reifen gequietscht und mit Pistolen gefuchtelt. Doch rechte Spannung will nicht aufkommen, lediglich wenige Szenen des 13-Minüters regen zum Schmunzeln an.
Roadmovie geht besser, unverständlich. Tut uns Leid, Ridly Scott Associates, da hilft keine Oskarnominierung. Tut uns Leid, Lana Del Rey, auch wenn Sie noch so hübsch vom „Bruning Desire“ singen. Tut uns Leid, Jaguar. Zu viel gewollt, habt ihr, unverständlich.
Damit die Fans der geschmähten Stars nicht traurig sind: Guckt den Film an! Unbedingt! Ist toll! (Heuchel, heuchel.)
„Markteinführungsaktivität“ – wenn ein Manager so von einem hollywoodgleichen Kurzfilm spricht, kann kein Kult entstehen. Jaguar-Stratege Adrian Hallmark führt solche Wortungetüme im Mund, um zu umreißen, wie er emotionale Beziehungen aufbauen und neue Zielgruppen erschließen (nicht erschießen) will.
Letzteres scheint schon allein deswegen nötig, weil Jaguar vor 52 Jahren aufgehört hatte, Sportwagen zu bauen. Die Männer die damals Emotionen mit dem Auto verknüpft hatten, sind jetzt alte Knochen.
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