Opel-Treuhänder Pfeil: Neue Bundesregierung soll „Fall Opel“ neu aufrollen

Frankfurt/Main (ddp). Durch den Regierungswechsel könnte auch der Fall des Autoherstellers Opel neu aufgerollt werden. «In der neu zusammengesetzten Bundesregierung wird über die bisherigen Entscheidungen zu Opel und die drohenden Auflagen der EU-Kommission noch einmal nachgedacht. Die Folge könnte eine Lösung sein, bei der Opel vollständig im Konzernverbund von General Motors bleibt», sagte der Vertreter der Bundesländer im fünfköpfigen Opel-Treuhandbeirat, Dirk Pfeil, der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Mittwochausgabe).

Wenn der Autohersteller nicht wie geplant mehrheitlich an den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna verkauft würde, so fügte Pfeil hinzu, könnte dies auch den Steuerzahler entlasten. Denn Magna fordert für die Sanierung von Opel staatliche Kredite von 4,5 Milliarden Euro. Bei einem Verbleib von Opel beim bisherigen US-Mutterkonzern GM dagegen läge der Finanzbedarf nur bei 2,5 Milliarden bis 3,0 Milliarden Euro, schätzt Pfeil. Der 61 Jahre alte Wirtschaftsfachmann hatte sich Anfang September bei der Abstimmung im Treuhandbeirat über den Verkauf von Opel an Magna der Stimme enthalten und später Kritik an der Entscheidung geübt.

Pfeil arbeitet im Hauptberuf als Insolvenzverwalter und ist Vorsitzender der FDP in Frankfurt am Main. Sein Wort dürfte auch in Berlin auf Gehör stoßen: Immerhin soll sein Parteigenosse Rainer Brüderle neuer Bundeswirtschaftsminister werden. Brüderle hat dann die Federführung bei den Verhandlungen über Opel. Anders als vor der Bundestagswahl, als CDU und SPD zwecks Sicherung von Wählerstimmen um die Rolle als Opel-Retter konkurrierten, dürfte nach dem Regierungswechsel zumindest der FDP an einer Lösung gelegen sein, die den Steuerzahler weniger kostet.

Posted on Okt. 27, 2009 in MotorBlog News

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