Der Autobauer Opel fährt die Produktion des Kleinwagens Corsa hoch. In Eisenach werde die Fertigung um 9000 Autos erhöht, teilte Opel am Mittwoch mit. Damit könnten die ursprünglich von kommender Woche bis zu den Werksferien Mitte Juli geplanten Kurzarbeitstage gestrichen werden, sagte ein Unternehmenssprecher in Rüsselsheim.
Der Eisenacher Betriebsrat hatte bereits berichtet, dass das Thüringer Werk in den kommenden Monaten gut ausgelastet sei. Auch das Werk im spanischen Saragossa soll rund 7000 Corsa mehr bauen als bislang geplant.
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Foto-Gallerie: Opel Corsa 2010
Grund sei der gute Verkauf des ecoFlex-Umweltmodells und des mit Autogas betriebenen Corsa, erklärte Opel. Besonders in Italien, Spanien und Großbritannien sei die Nachfrage gestiegen. Dreißig Prozent der Corsa-Kunden bevorzugten die Ökoversionen. In Eisenach wurden nach den Angaben im Vorjahr 130.000 Corsa produziert, in Saragossa 226.000.
Nach bisherigen Planungen soll die Jahresproduktion in der Opel Eisenach GmbH in diesem Jahr auf 140.000 Autos steigen, hatte der Betriebsrat erklärt. In Eisenach sind etwa 1700 Mitarbeiter beschäftigt.
Unterdessen hat Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) seine Skepsis gegenüber Staatshilfen für den Autobauer Opel unterstrichen. Zudem wies er Forderungen der Bundesländer mit Opel-Werken nach einer raschen Entscheidung zurück. Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) warf ihm erneut Verzögerungstaktik vor. Auch Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) hat wiederholt Entscheidungen verlangt.
Vor Beratungen des Bürgschaftsausschusses von Bund und Ländern sagte Brüderle am Mittwoch, er halte an einem geordneten, ergebnisoffenen Verfahren fest. Neben dem Ausschuss müssen sich noch zwei weitere Gremien mit dem Fall Opel befassen, bevor eine Entscheidung fallen kann. Brüderle betonte, mit Abklingen der Wirtschaftskrise müsse man zur Normalität zurückkehren. Der Staat könne nicht ständig mit dem Feuerlöscher herumrennen. „Der Ausnahmezustand ist kein Dauerzustand.“
Lieberknecht kritisierte dieses Verfahren. Die Bundesregierung könne nicht Milliardenhilfen für Griechenland beschließen und Opel in der Luft hängen lassen, sagte sie in der Zeitung „Thüringer Allgemeine“ (Mittwoch). „Die Lage ist entscheidungsreif, also müssen die Entscheidungen auch im Mai fallen. Alles andere ist nicht mehr nachvollziehbar.“
Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) will nach früheren Angaben 1,8 Milliarden Euro von den europäischen Ländern zur Sanierung des angeschlagenen Autoherstellers haben. Bund und Länder sollen zusammen für mehr als eine Milliarde Euro bürgen.
Fotos: dpa / Opel
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Mai 14th, 2010 at 12:17
Endlich geht es bei Opel wieder leicht bergauf, obwohl wirklich noch einiges an Hilfen nötig sein wird, bis sie sich wieder komplett erholen. Ob sie jemals wieder schwarze Zahlen schreiben werden ist dennoch fraglich.