Mazda macht sich fit. Mit der neuen Generation des Kompaktvans Mazda 5 präsentiert der japanische Hersteller seine nächsten Schritte in Richtung verbrauchsärmerer und umweltschonender Technik. Um das selbst gesetzte Ziel zu erreichen, bis 2015 die Verbrauchswerte um bis zu 30 Prozent gegenüber 2008 zu reduzieren, legen die Mazda-Techniker und -Designer bei allen Neuentwicklungen besonders großen Wert auf weniger Gewicht und eine Verbesserung der Aerodynamik.
Noch sind die neuen Plattformen, die den einzelnen Modellen bis zu 100 Kilogramm weniger Gewicht bringen sollen, nicht im Einsatz. Deshalb habe die Abspeckkur dem neuen Mazda5 nur 25 Kilo – von 1475 auf 1450 Kilo – gebracht, erläutert Mazda-Sprecher Jochen Münzinger in Leverkusen. Viel deutlichere Erfolge zeigt die Feinschliff-Strategie bereits beim CO2-Kapitel. Der Schadstoff-Ausstoß konnte um bis zu 15 Prozent gesenkt werden. Den Großteil daran verdient sich der neu eingesetzte Zweiliter-Benzin-Direkteinspritzer (151 PS). Das Triebwerk ist mit einem Start-Stopp-System sowie einem neu abgestimmten Sechsgang-Schaltgetriebe kombiniert. Dieses Getriebe ist zum Serienstart des Mazda5 im Herbst neben dem bekannten 115 PS starken 1,8-Liter-Triebwerk im Angebot. Dessen Einstiegspreis wird vermutlich unter 22 000 Euro liegen. Anfang 2011 folgt dann noch ein 1,6-Liter-Diesel mit 115 PS.
Noch bis 2012 müssen sich Kunden gedulden, bis bei Mazda die nächste – als besonders effizient angekündigte – Motorengeneration an den Start geht. Nach langer Zusammenarbeit mit Ford kommen diese Aggregate jetzt wieder komplett aus eigenem Hause. Im Mittelpunkt stehen ein 2,2-Liter-Diesel sowie einen Benzindirekteinspritzer gleicher Hubraumgröße, der 15 Prozent mehr Drehmoment besitzt, dessen Verbrauch aber in gleicher Größenordnung sinkt, wie Mazda-Vorstand Takashi Yamanouchi erklärt. Beide Triebwerke dürften in unterschiedlichen Modellen und Leistungsstufen zum Einsatz kommen. Außerdem wird ein Sechs-Stufen-Automatikgetriebe angeboten, dass die Bemühungen um weniger CO2-Ausstoß unterstützt.
Nicht nur unter der Motorhaube haben die Entwickler beim künftigen Mazda5 Änderungen vorgenommen. Eine elegante Doppelwelle an beiden Seiten verleiht dem neuen Mazda5 eine bisher nicht gekannte optische Dynamik. Darüber hinaus ist die neue Generation an der veränderten Front zu erkennen, die an den Mazda3 erinnert. Am Heck sind die Rückleuchten statt wie bisher vertikal nun horizontal ausgerichtet. Das sorgt dafür, dass der Kompaktvan optisch satter auf der Straße steht. Dabei hat sich weder an den Außenmaßen noch am Radstand etwas verändert. Und auch die beiden seitlichen hinteren Schiebetüren sowie das flexible Sitzsystem mit wahlweise bis zu sieben Sesseln wurden vom Vorgänger übernommen. Im Innenraum verbessern kleine Veränderungen wie das nun höher angebrachte Mitteldisplay oder überarbeitete Sitze – unter anderem ein dickeres Sitzpolster des Mittelplatzes in der zweiten Sitzreihe – den Komfort.
Auch andere Mazda-Modelle wurden einem Feinschliff unterzogen. So gibt es zum 90. Geburtstag der Marke ein Sondermodell der Roadster-Ikone MX-5 und den überarbeiteten Mazda6. Äußerlich unterscheidet sich die Mittelklasselimousine durch veränderte Stoßfänger, neue Leuchteinheiten und einen tiefer liegenden Kühlergrill. Der Innenraum wurde mit hochwertiger wirkenden Materialien wie Klavierlack und Chromelementen aufgewertet. Bei den Antrieben wird der bisherige Zweiliter-Benziner durch einen Direkteinspritzer gleicher Hubraumgröße ersetzt. Er leistet 155 statt bisher 147 PS. Den durchschnittlichen Verbrauch gibt Mazda mit 6,9 Litern an. Das entspricht einer Reduzierung von 4,2 Prozent. Die Dieseltriebwerke erfüllen nun alle die EU5-Norm.
Ein Kritikpunkt der Mazda6-Kunden war bei der noch aktuellen Version das sehr straff geratene Fahrwerk mit relativ wenig Abrollkomfort bei kurzen Bodenwellen oder Kanaldeckeln. Hier haben sich die Techniker nun um eine komfortablere Abstimmung bemüht – ohne dabei die sportliche Linie verlassen zu wollen. Zur Markteinführung im Mai spendiert Mazda den Kunden einen gegenüber den Vorgänger etwa 300 Euro günstigeren Einstiegspreis von 23 490 Euro. Besonders attraktiv ist das auf dem zweiten Ausstattungsniveau beruhende Sondermodell «Active» für den Sechser. Spurwechselassistent, Bose-Soundanlage und die Bluetooth-Vorbereitung gehören dann ab 26 690 Euro für den 1,8-Liter-Benziner (120 PS) zum Serienumfang.
tf/mei/ddp
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