[Feature] Der neue BMW 3er: Weniger Zylinder, weniger Verbrauch

BMW

„Gewinnende Dynamik“ – mit diesem Slogan bewirbt BMW den neuen 3er. Dank ausgefeilter Elektronik zeigt sich die sechste Generation der immerhin wichtigsten Baureihe des Unternehmens auf Knopfdruck mal sportlicher, mal komfortabler oder besonders effizient. Doch BMW setzt bei seiner Mittelklasselimousine nicht nur auf geballte Computertechnik. Auch sein sportliches Design sowie das gelungene, hochwertige Interieur sollen dem Hauptumsatzträger (Grundpreis ab 35.350 Euro) zu neuer Verkaufsdynamik verhelfen – und seinen Insassen ein bisschen mehr Platz verschaffen.

Der Viertürer steht ungemein kraftvoll und dynamisch auf der Straße. Dazu tragen knapp zehn Zentimeter mehr in der Länge (4,62 Meter) und der um fünf Zentimeter vergrößerte Radstand (2,81 Meter) ebenso bei wie die breitere Spur. Die für den Bayern charakteristische Doppelniere ist dreidimensional ausgeführt und hat eine enge Verbindung zu den schräg angestellten Doppelscheinwerfern. Die sportliche Silhouette aus langer Motorhaube und zurückgesetzter Fahrerkabine wird von markanten, nach hinten ansteigenden Linien betont. Schmale Leuchten am Heck lassen den Dreier noch stattlicher wirken.

Das Größenwachstum kommt vor allem den Fondpassagieren zugute: Die Kniefreiheit hat deutlich, der Raum über dem Kopf ein wenig zugenommen. Für Reisende in der ersten Reihe gab es hinsichtlich des Platzangebots sowieso noch nie ein Problem. Der asymmetrische Mitteltunnel und der in Schichten gestaltete Verlauf des Armaturenträgers trennen und verbinden gleichermaßen die Bereiche von Fahrer und Beifahrer. Sehr angenehm ist auch die neue, etwas nach außen gesetzte Position des Controllers für das innovative Bedienkonzept iDrive: Er liegt nun genau da, wo die Hand von selbst hinfallen will.

Zahlreiche Ablagemöglichkeiten bieten hilfreichen Stauraum für Handy, Schlüssel und Krimskrams. In den Tür-Aussparungen können jetzt Ein-Liter-Flaschen untergebracht werden. Um an den um 20 Liter vergrößerten Kofferraum (480 Liter) zu kommen, genügt eine Fußbewegung: Mit ihr wird ein Sensor unter dem Heckstoßfänger aktiviert (aufpreispflichtig), und die Klappe öffnet sich automatisch.

Weniger Zylinder, weniger Verbrauch

Für den Antrieb steht zur Markteinführung auf der Benzinerseite neben dem Dreiliter-Sechszylinder-Twin-Turbo (306 PS) im 335i ein ungemein spritziger und leichtfüßiger 328i zur Verfügung. Er ersetzt den bisherigen 330i und generiert aus zwei Litern Hubraum dank Twin-Turbo-Aufladung 245 PS. Mit einem maximalen Drehmoment von 350 Newtonmetern bei 1.750 Umdrehungen lässt das angenehm laufruhige Aggregat den Verzicht auf zwei Zylinder leicht verschmerzen. Zudem ist es bei einem Normverbrauch von 6,4 Litern zumindest auf dem Papier erstaunlich genügsam.
Werte von 4,5 oder gar nur 4,1 Litern klingen allerdings noch verlockender. Diesen Verbrauch gibt BMW für die beiden Zwei-Liter-Diesel (320d/184 PS und 320d Efficient Dynamics Edition/163 PS) an. Alle Motorisierungen sind ab Werk mit Stopp-Start-Automatik und dem sogenannten Fahrerlebnisschalter ausgerüstet. Mit Letzterem kann zwischen den Modi „Komfort“, „Sport“ und einer besonders ökonomischen, verbrauchsoptimierten Fortbewegung gewechselt werden. Die Leistungscharakteristik des Motors, die Schaltpunkte des Automatikgetriebes und die Intensität der elektrischen Nebenaggregate werden auf maximale Effizienz getrimmt.

BMW-typische Fahrwerkskunst

Verzichtet man auf diese Schalterstellung, zeigt der 3er agil und dynamisch, was er kann. Schnell gefahrene Kurven meistert der Hecktriebler bravourös. Lenkbefehlen folgt er ausgesprochen direkt und stellt seinen Fahrer so nie vor Probleme.
Die könnten womöglich dann auftauchen, wenn die bereits umfangreiche Serienausstattung mit technischen Innovationen oder zusätzlichem Komfort ergänzt werden soll – denn die Auswahl fällt schwer. Um sie zu erleichtern, hat BMW erstmals drei Pakete geschnürt: die Sport-, Luxury- und Modern-Line (je 1.900 Euro). Augenfälliges Erkennungsmerkmal der verschiedenen Modelle sind die Streben der BMW-Niere: Acht schwarz glänzende sind es beim Sportmodell. Elf matt schimmernde Längsstäbe gehören zur modern ausgelegten Einrichtung sowie zur Luxury-Variante.

Vor allem dem Langstreckenkomfort dient das Head-up-Display (950 Euro) mit tadelloser grafischer Darstellung. In Verbindung mit den Navigationssystemen trägt die kamerabasierte Erfassung der aktuell geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen für 320 Euro dazu bei, unliebsame Post von den Ordnungsbehörden zu vermeiden. Real-Time-Traffic-Informationen werden über die Dienste von BMW Connected Drive und BMW Online in den neuen Dreier geholt. An Argumenten mangelt es dem Münchner also nicht, um eine dynamische Erfolgsquote zu erreichen. hei/dapd

Posted on Nov. 30, 2011 in MotorBlog News

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