Die Lufthansa <LHA.ETR> wird laut einem Pressebericht im kommenden Sommer angesichts der rechtlichen Unsicherheiten in Frankfurt auf Frachtflüge in der Nacht verzichten. Die Planung für den Sommerflugplan sehe keine Nachtflüge vor, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ/Dienstag) unter Berufung auf vorstandsnahe Kreise. Als Grund gilt das ausstehende Urteil des Bundesverwaltungsgerichts: Die Leipziger Richter entscheiden erst Mitte März über die künftige Nachtflugregelung am größten deutschen Flughafen. Die Fluggesellschaften müssen ihren Bedarf für den Sommerflugplan aber schon Mitte Dezember anmelden.
Bei Lufthansa Cargo war am Morgen zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Allerdings hatte Lufthansa-Chef Christoph Franz bereits Ende Oktober gesagt, dass der Konzern für den kommenden Sommer mit dem beschlossenen Nachtflugverbot planen müsse. Dem Bericht zufolge will die Frachtfluggesellschaft ihren Kunden aber weiterhin anbieten, eilige Güter in Chicago und New York am Tag ihrer Einlieferung in Deutschland auszuliefern.
Um diesen sogenannten Nachtsprung zu realisieren, der die Zeitverschiebung nutzt, sollen die Nachtflüge laut „FAZ“ von einem anderen deutschen Flughafen abgehen. In Frage kämen dafür Köln/Bonn, Hahn im Hunsrück und Leipzig, wo Lufthansa Cargo bereits mit ihrem Ableger AeroLogic vertreten ist. Schon jetzt fliegt Lufthansa Cargo nachts von Köln/Bonn aus, um ihr nächtliches Angebot zumindest teilweise aufrechterhalten zu können. Der Verwaltungsgerichtshof in Kassel hatte kurz vor Inbetriebnahme der neuen Landebahn in Frankfurt Nachtflüge zwischen 23 und 5 Uhr komplett untersagt. Die zunächst vorgesehenen 17 Ausnahmen waren damit vom Tisch.