Medien-Bericht: Daimler stösst Beteiligung an indischem Auto-Konzern Tata ab

tata daimlerScheinbar kein Interesse mehr am Zukunftsmarkt Indien und dem Geschäft mit superbilligen Kleinwagen bzw. Kleinstwagen für Schwellen- und Entwicklungsländer hat der schwäbische Luxus-Auto-Konzern Daimler: Denn gemäß Medien-Berichten stösst Daimler seine Beteiligung am indischen Automobil-Hersteller Tata ab.

Der „Financial Times Deutschland“ zufolge, die heute morgen unter Berufung auf Industriekreise berichtet, könnte Daimler für seine rund fünfprozentige Beteiligung rund 300 Millionen Euro erlösen. Aus dem Geschäftsbericht des Dax-Konzerns geht hervor, dass er 4,71 Prozent an Tata hält.

Entsprechende Gerüchte wollte ein Unternehmenssprecher nicht kommentieren. Die Beteiligung geht nach einem Bericht des „Handelsblatts“ (HB)auf die Ära des ehemaligen Daimler-Chefs Jürgen Schrempp zurück, als sich derKonzern auch mit dem Einstieg beim US-Autobauer Chrysler und dem japanischenKonkurrenten Mitsubishi global aufstellen wollte. Mittlerweile hat sich Daimlervon seiner früheren US-Tochter komplett getrennt, von Mitsubishi gehören nachwie vor Nutzfahrzeug-Aktivitäten zum Stuttgarter Konzern.

TATA IST BREIT AUFGESTELLT

Tata ist vor allem als Hersteller des Billig-Autos Nano bekanntgeworden, hatsich aber auch die britischen Traditionsmarken Jaguar und Land Rover gesichert.Der frühere Opel-Europachef Carl-Peter Forster ist jüngst zum indischenHersteller gewechselt. Daimler hatte sich laut dem „FTD“-Bericht schon in denfünfziger Jahren mit Tata zusammengetan, eine engere Zusammenarbeit war aber inden letzten Jahren nicht zustande gekommen. Das „Handelsblatt“ schreibt, Tatasuche mittlerweile sowohl bei den Personenwagen als auch bei Lastwagen denSchulterschluss mit dem Fiat -Konzern.

Daimler versucht, im Nutzfahrzeugbereich in Indien derzeit den Alleingang,nachdem Wunschpartner Hero aufgrund der Finanzkrise aussteigen musste. DieStuttgarter bauen ein eigenes Werk in Indien auf, wo künftig bis zu 70.000Lastwagen jährlich für den lokalen Markt vom Band rollen sollen. Indien giltnach China als einer der größten Wachstumsmärkte in Asien. Volkswagen verschafft sich dort durch den Einstieg beim Marktführer Suzuki gerade ein neues Standbein.

DAIMLER SUCHT ANDERE KOOPERATIONEN

Daimler hatte das vergangene Jahr mit einem Verlust von 2,6 Milliarden Euroabgeschlossen und jüngst eine neue Kooperation mit dem chinesischen AutobauerBYD bekanntgegeben. Mit dem neuen Partner sollen unter einem neuen MarkennamenElektroautos für den chinesischen Markt entwickelt und gebaut werden.Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte in der Vergangenheit mehrfach eingeräumt, mitden neuen Antriebstechnologien sei noch kein Geld zu verdienen. Der Konzern willin diesem und im nächsten Jahr allein bei den Personenwagen insgesamt zweiMilliarden Euro in die Entwicklung alternativer Antriebe investieren.

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Posted on März 9, 2010 in MotorBlog News

One Response to “Medien-Bericht: Daimler stösst Beteiligung an indischem Auto-Konzern Tata ab”

  1. Arleen76 Says:

    Congrats! Voll cooles Greentech-Blog. Auch das Design gefällt sehr gut. Weiter so. Gruß von Arleen

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