[Technik] Fahrsicherheit: Richtig bremsen mit ABS und ESP – Der Umgang mit elektronischen Helfern will gelernt sein

XXXXX LogoDem beherzten Tritt auf die Bremse folgte jähes Erschrecken. Das Bremspedal ruckelte so stark, dass der Mensch an Steuer erschrocken die Bremse wieder löste. Keine situationsgerechte Entscheidung, aber eine verständliche. «Viele Autofahrer erleben bei einem Fahrsicherheitstraining erstmals, dass bei einer richtigen Gefahrenbremsung das Pedal kräftig ruckelt und so signalisiert, dass sich ABS und ESP aktivieren», schildert Jörg Rimke, Fahrsicherheitsexperte bei TÜV Rheinland in Köln seine Beobachtungen. Folglich plädiert er dafür, den Umgang mit den elektronischen Helfern zu üben.

Denn der sichere Umgang mit elektronischen Helfern will gelernt sein. Insbesondere jungen Fahrern sowie Umsteigern von älteren Fahrzeugen auf moderne Pkw ist ein Sicherheitstraining nach den Richtlinien des Deutschen Verkehrssicherheitsrates zu empfehlen. Unter fachkundiger Anleitung lernen Autofahrer, wie sich ihr Pkw im Grenzbereich verhält – mit und ohne elektronische Assistenzsysteme. Sie erfahren, wie sie sich, andere Verkehrsteilnehmer und nicht zuletzt ihr Fahrzeug möglichst heil aus einer Gefahrensituation bringen.

«ESP und Co. bieten ein deutliches Plus an Sicherheit und können Leben retten, doch eines können sie nicht: die Fahrphysik bei stark überhöhter Geschwindigkeit außer Kraft setzen», warnt Jörg Rimke. Deshalb sollte jeder Autofahrer wissen, wo die Grenzen chip- und computergesteuerter Systeme liegen, was sie können und was nicht. Denn Fahrerassistenzsysteme sind deutlich auf dem Vormarsch. Bereits seit 2004 liefern europäische Autobauer nur noch Fahrzeuge mit Antiblockiersystem (ABS) aus. Die Elektronik unterbindet bei Vollbremsungen das Blockieren der Räder. Das Fahrzeug bleibt lenkbar.

Mittlerweile haben über 80 Prozent der in Deutschland neu zugelassenen Pkw auch das Elektronische Stabilitäts-Programm (ESP) an Bord, das in kritischen Situationen das Fahrzeug in der Spur hält und das Risiko von Schleuderunfällen deutlich verringert. Der nächste Meilenstein in der aktiven Sicherheit ist bereits erreicht: «Mit einem Bremsassistenten, der bei einer Notbremsung die maximale Bremsleistung aufbaut, müssen seit November 2009 alle neuen Pkw-Modelle ausgerüstet sein», erklärt Fahrsicherheitsexperte Jörg Rimke. Und ab November 2011 wird ESP in Europa für alle neu entwickelten Autos Pflicht.

tf/mei/ddp
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Posted on März 3, 2010 in MotorBlog News

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