Ein Bestseller tritt ab. 15 Jahre nach seiner Markteinführung macht der VW Sharan den Weg frei für einen Nachfolger. Im Rahmen des Genfer Automobilsalons zeigt sich die von Grund auf neue Generation das erste Mal der Weltöffentlichkeit.
Trotz des relativ geringen Aufwands für das Unternehmen – es gab eine große Rundum-Erneuerung 2000 sowie einige technische Auffrischungen anschließend – hat sich der Wolfsburger Van prima gehalten. Mehr als 600 000 Einheiten wurden insgesamt weltweit verkauft. Selbst in den letzten Jahren war die Nachfrage aus Sicht des Herstellers noch zufriedenstellend. Dabei haben die Kunden das Ärgernis, die Sitze mühsam ausbauen und irgendwo verstauen zu müssen, dem Van verziehen, wiewohl andere Hersteller schon längst neue Konzepte gezeigt haben.
Das ist ein Vorwurf, den sich der Neue, der sich optisch deutlich an den Touran anlehnt, nun nicht mehr gefallen lassen muss. Bei ihm ist alles auf Flexibilität ausgerichtet. Mit einer Länge von nun 4,85 Meter (22 Zentimeter mehr) und 1,90 Metern Breite (plus 9,2 Zentimeter) bei gut einem Zentimeter weniger Gesamthöhe (1,72 Meter) liegt der neue Sharan von der Größe her schon mal genau in der Mitte zwischen Touran und T5 Multivan. Für den Alltag bedeutet dieses Wachstum vor allem mehr Platz an Bord. Die Schiebetüren an beiden Seiten erleichtern den Ein- und Ausstieg für die Heckpassagiere. Selbst in die dritte Sitzreihe gelangt man ohne Verrenkungen dank des neuen Sitzkonzepts des Sharan, der als Fünf-, Sechs- oder Siebensitzer angeboten wird.
Die Einzelsitze der zweiten Reihe sind so konstruiert, dass sich beim Vorklappen nicht nur die Lehne bewegt, sondern ebenfalls die Sitzfläche nach vorne neigt. Dadurch entsteht ein angenehm breiter Eingangsbereich. Zudem können die bequemen wirkenden Polster um 16 Zentimeter in der Länge verschoben werden. Da haben selbst langbeinige Mitreisende ausreichend Beinfreiheit. Bei Bedarf lassen sich die Lehnen der Sitze komplett umklappen. Dann entsteht gemeinsam mit den beiden im Boden versenkbaren Plätzen der dritten Reihe eine vollkommen ebene Ladefläche (von 711 bis 2297 Liter Gesamtvolumen). Die Verwandlung vom Reisewagen zum Lastenesel gelingt dabei so einfach, dass man sich fragt, warum es nicht schon immer so war.
Für den Antrieb stehen zur Markteinführung im Sommer vier Triebwerke zur Wahl. Als Einstiegsaggregat dient der 1,4-Liter-FSI (150 PS). Ergänzt wird die Palette der Benzinmotoren von einem 200 PS starken Zweiliter. Bei gleichem Hubraum stehen in der Diesel-Fraktion ein TDI mit 140 PS sowie einer mit 170 PS zur Wahl. Für den kleineren der beiden verspricht Volkswagen einen durchschnittlichen Verbrauch von 5,5 Litern auf 100 Kilometer. Alle Aggregate können mit dem Doppelkupplungsgetriebe DSG kombiniert werden.
Wie sich der jüngste Sharan-Jahrgang auf der Straße verhält, bleibt abzuwarten. Klar ist aber schon jetzt, dass selbst bei der Basisvariante für 28 775 Euro bereits ESP und sieben Airbags inklusive Knieairbag, Klimaanlage, Berganfahrhilfe, elektrische einstellbare und beheizbare Außenspiegel, Zentralverriegelung und Radio-CD-Anlage mit an Bord sind. Damit tritt der neue Sharan nicht nur deutlich alltagstauglicher, sondern auch besser ausgestattet in die Fußstapfen seines über viele Jahre beliebten Vorgängers.
tf/mei/ddp
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