Die Optik neuer Autos wird oft als «Gesicht in der Menge» kritisiert. Ein langweiliges Design, eine austauschbare Erscheinung. Doch es gibt sie noch – diese Autos mit einer ganz besonderen Ausstrahlung. Den Citroen DS3 beispielsweise, ein attraktiver Frechdachs des Herstellers, der sich wieder mehr auf die Produktion von Autos mit einem besonderen Etwas zu spezialisieren scheint.
Dabei überrascht, dass die Franzosen ihr legendäres Kürzel «DS» verwenden. Das stand bei seiner Kreation vor 55 Jahren für fortschrittliche Technik wie hydropneumatische Federung, Zweikreis-Bremssystem oder lenksynchrones Kurvenlicht. Bleibt es hier nur bei der magischen Ausstrahlung oder steht das «göttliche» Kürzel auch weiterhin für mehr Mut bei der Gestaltung?
Beim DS3 jedenfalls hat man eine Design-Philosophie verfolgt, die Widersprüche vereint, etwa das Zusammenspiel von eleganten, fließenden Linien und Formen mit starker Dynamik. Daraus entstanden sind zum Beispiel eine schwebend anmutende Dachform und eine B-Säule, die einer Haifischflosse sehr ähnelt. Außerdem wird die Optik des DS3 unter anderem von einem großen Lufteinlass im Frontbereich sowie LED-Tagfahrleuchten geprägt.
«Wir wollen, dass dieses Auto von Menschen gefahren wird, die ein Gespür für Gefühl und Raffinesse haben», erklärt Estelle Rouvrais, Produktmanagerin des DS3, und verweist darauf, dass es insgesamt 38 Farbkombinationen für Karosserie und Dach gibt. Rouvrais glaubt an die Renaissance der Zwei-Farben-Lackierung und geht davon aus, dass der DS3 fast zu hundert Prozent mit einer Doppellackierung gefahren wird, also mit einer Kontrastfarbe im gesamten Dachbereich. Weitere Individualisierungsmöglichkeiten bieten diverse Grafik-Folien. «Wahrscheinlich gleicht kein DS3 dem anderen», kalkuliert Rouvrais angesichts der nach Herstellerangaben mehr als einer Million Möglichkeiten, die es an Kombinationen für das Auto gibt. Und es sind viele Details, die dem Citroen DS3 eine ganz persönliche Note vermitteln, zum Beispiel je nach Version die in Chrom gehaltenen Seitenschutzleisten.
Neben den vielen Farb-Kombinationen kann zwischen drei Ausstattungsvarianten gewählt werden. Natürlich hat man das Ambiente im Innenraum den äußerlich aufregenden Formen angepasst. Dabei sind hochwertige Materialien zum Einsatz gekommen, die das hohe Niveau des DS3 eindrucksvoll ergänzen. Auch die Platzverhältnisse sind zufriedenstellend: vorne reichlich, hinten auf der Dreierbank etwas eingeschränkt.
Insgesamt zeigt sich die Optik des Mini à la francaise mit luxuriösen Linien im Kleinformat, gewürzt mit sportlichen Akzenten, was leistungsmäßig allerdings nur mit der 156-PS-Motorisierung unterstrichen wird. Die Modellpalette umfasst drei Benziner mit 95, 120 und 156 PS sowie zwei 1,6-Liter-Diesel mit 92 und 112 PS. Für den hiesigen Markt erwartet Thomas Albrecht von Citroen-Deutschland, dass der Benziner mit 120 PS am stärksten gefragt sein wird.
Unabhängig von der Motorwahl offenbart das Fahrwerk eine eher komfortable Auslegung. Auch die Lenkung ist weit von einem sportlichen Feeling entfernt. «Bewusst», betont Thomas Albrecht und will Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen: «Ich gehe davon aus, dass der DS3 viel im Stadt- und Kurzstreckenverkehr eingesetzt wird und dafür braucht es keine Lenkung, die nervt», sagt er.
Für einen Kleinwagen ist der DS3 ziemlich teuer. Allerdings kann sich die Serienausstattung sehen lassen. Unter anderem sind im Basismodell Chic sechs Airbags, ESP, elektrische Außenspiegel und Fensterheber, Nebelscheinwerfer, CD-Radio, Tempomat, Bordcomputer und Lederlenkrad an Bord. Das alles addiert sich dann auf 15 200 Euro für den 1,4-Liter mit 95 PS. Für den 1,6-Liter Diesel mit 112 PS mit der besten Ausstattungslinie möchte Citroën 20 700 Euro.
tf/mei/ddp
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