Revival auf koreanisch: SsangYong meldet sich in Deutschland zurück. Mit dem neuen in und für Europa entwickelten Korando will der koreanische Hersteller sein Image aufpolieren. Bislang hatten die diversen SsangYong-Modelle höchstens in der Hitliste der hässlichsten Auto mitgemischt. Nun indes, mit dem Neustart, präsentiert SsangYong ein properes Kompaktmodell.

Das hat nichts mehr mit seinem zwar zuverlässigen, aber klobig-kantigen Vorgänger gemein. Der komplett neu entwickelte Korando präsentiert sich in einem von Giorgetto Giugiaro entworfenem europäischem Design. Mit seinen markanten Linien und Sicken sowie dynamisch wirkender Front strahlt der 4,41 Meter lange, 1,83 Meter breite und 1,71 Meter hohe Crossover sowohl Kraft als auch eine gewisse Eleganz aus.

Großzügiger und komfortabler Innenraum

Im großzügig bemessenen Innenraum wird man ebenfalls überrascht: Hochwertig anmutende, vor allem aber geschmacklich gelungene Materialien sowie eine bei SsangYong bislang unbekannte Verarbeitungsqualität erzeugen ein unerwartetes Wohlgefühl. Fünf Erwachsene haben jede Menge Kopf- und Beinfreiheit; die Sitze sind straff gepolstert und bieten genügend Seitenhalt. Die Sitzposition selbst ist recht hoch, doch dank weit öffnenden Türen sind beim Einsteigen keine sportlichen Verrenkungen nötig.

Der Fahrer hat die übersichtlich angeordneten Hauptinstrumente gut im Blick. Die Bedienelemente lassen sich intuitiv handhaben und selbst in Sachen Ergonomie zeigen sich Lernerfolge. Zahlreiche Ablagemöglichkeiten und ausreichend große Staufächer verbessern den Nutzwert. Das Gepäckabteil bietet großzügige 486 Liter Stauvolumen, das durch müheloses Umlegen der Rücksitzbank auf 1.312 Liter erhöht werden kann. Dieses Stauvolumen ist gut nutzbar, da ein ebener Ladeboden entsteht.

Durchzugsstarkes, aber lautes Triebwerk

Angetrieben wird der als Fronttriebler und Allradler angebotene Korando von einem ebenfalls neu entwickelten 2,0-Liter-Dieselmotor (175 PS) mit einem maximalen Drehmoment von 360 Newtonmeter ab 2.000 Umdrehungen. In Verbindung mit einem komfortabel, aber nicht zu weich ausgelegten Fahrwerk, einer recht direkten Lenkung und einem sauber abgestuften manuellen Sechsganggetriebe lässt sich der 1,7 Tonner bei fleißigem Schalten agil bewegen. Allerdings ist dann der Normverbrauch von 6,1 Litern auf 100 Kilometer wohl ein theoretischer Wert. Tatsächlich sollte man zwei Liter mehr einkalkulieren. Wirklich störend ist der ziemlich heftige Motorenlärm. Da wurde offenbar an falscher Stelle gespart.

Erhältlich ist der Korando in den drei Ausstattungslinien Chrystal, Quartz und Sapphire, wobei bereits die Basisversion neben einem kompletten Sicherheitspaket komfortabel ausgestattet ist: unter anderem mit CD-Radio inklusive USB-Schnittstelle und Lenkradfernbedienung für das Audiosystem, mit elektrisch einstellbaren und beheizbaren Außenspiegeln, Einparkhilfe hinten, Klimaanlage und Geschwindigkeitsregelanlage. In den beiden höheren Linien gibt es dann weitere Annehmlichkeiten wie Sitzheizung, Lederlenkrad und eine Klimaautomatik. Beim Sapphire sind sogar Ledersitze im Preis inbegriffen.

Automatikgetriebe ab Herbst erhältlich

Der Einstiegspreis für die Frontantriebs-Version beträgt 22.990 Euro, der Allrad-Antrieb in Verbindung mit der Ausstattung Quartz ist ab 26.490 Euro erhältlich. Wer ein Sechsstufen-Automatikgetriebe (Aufpreis 1.500 Euro) ordern möchte, muss bis zum Herbst warten.

Alles in allem bietet der Korando ein Preis-Leistungs-Verhältnis, das sich sehen lassen kann, zumal SsangYong eine fünfjährige Garantie bis zu einer Laufleistung von 100.000 Kilometern dazu gibt. Gleichwohl rechnet Deutschland-Geschäftsführer Ulrich Mehling in diesem Jahr lediglich mit 800 Verkäufen, für 2012 erwartet er 2.000 Einheiten. Das Händlernetz sei gegenwärtig mit 40 Standorten sehr dünn, sagt Mehling. Bis Ende 2012 sollen es aber rund 150 Standorte sein.

hei/dapd